Plattling
Wasserwirtschaftsamt rekultiviert zwei Weiher: Kritik auf Facebook

04.04.2018 | Stand 18.09.2023, 2:41 Uhr

Während Max Thoma die Rekultivierungsmaßnahmen an den Hilmer-Weihern in Scheuer kritisiert, spricht Hermann Waas vom Wasserwirtschaftsamt Deggendorf von einer "enormen Aufwertung". −Foto: Thoma

Der Plattlinger Stadtrat Max Thoma hat via Facebook Maßnahmen des Wasserwirtschaftsamtes öffentlich kritisiert. "Ade, schöne Weiher, mir tut das in der Seele weh", kommentiert er die Arbeiten an den sogenannten Hilmer-Weihern bei Scheuer (Landkreis Deggendorf) hinter dem Isardeich. Auf PZ-Nachfrage begründet Hermann Waas, zuständig für Wasserbau und Gewässerentwicklung am Wasserwirtschaftsamt Deggendorf, die wüst wirkenden Eingriffe.

Zurückzuführen seien die Maßnahmen auf das Hochwasser im Jahr 2013. Als der Isardeich brach, wurde kurzerhand ein Deichhinterweg gebaut. "Nun ist ein naturschutzfachlicher Ausgleich nötig", sagt Waas. Diesen lässt der Freistaat Bayern, dem das Areal rund um die beiden Weiher gehört, umsetzen. Grundlage dafür ist ein erfolgtes Planfeststellungsverfahren.

Im Randbereich der beiden derzeit noch voneinander getrennten Gewässer sollen kalkmagere Sumpfwiesen entstehen. Sie sollen jedoch miteinander verbunden werden. Kalkliebende und weitere heimische Pflanzen sowie Amphibien erhielten einen geeigneten Lebensraum. Diese "Relikte der Kiesausbeutung", wie der Fachmann die Weiher nennt, boten bisher "keine Struktur". Erst jetzt würden wertvolle Flachwasserzonen geschaffen. Teilweise lässt das Wasserwirtschaftsamt die Gewässer dazu verfüllen, an anderen Stellen seien Vertiefungen vorgesehen.

Thoma schreibt, dass sich der größere Weiher ohnehin wunderbar der Natur angepasst habe – "mit einer Böschung mit Bewuchs, Seerosen und Schilf". Hermann Waas spricht indes von einem "planken Ausbeutungszustand". Die Weiher seien zuvor nicht rekultiviert worden. Derzeit sehe der abgeholzte Bereich vielleicht wüst aus, ebenso wie das Areal namens Färbergries links der Isar. "Im Moment haben wir hier Baustellen." Doch mit den Maßnahmen würden die Gewässer enorm aufgewertet, betont Hermann Waas.

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