Achslach/Deggendorf
War Heustadelsturz versuchter Mord oder Arbeitsunfall?

19.09.2014 | Stand 17.09.2023, 23:43 Uhr

− Foto: Archiv dpa

Wegen versuchten Mordes muss sich ab Montag Rainer S. aus Achslach im Landkreis Regen vor der 1. Großen Strafkammer am Landgericht Deggendorf verantworten. Dem 32-jährigen Nebenerwerbslandwirt wird vorgeworfen, im Juni 2013 seine damalige Lebensgefährtin in einem Heustadel absichtlich in die Tiefe gestoßen zu haben. Nun soll dieser Heustadelsturz juristisch aufgearbeitet werden.

Am 17. Juni 2013 war die damals 30-jährige Freundin des Angeklagten auf einem landwirtschaftlichen Anwesen im Gemeindegebiet von Achslach aus fünf Metern Höhe in die Tiefe gestürzt. Als die Rettungskräfte damals nach einem Notruf auf den Hof geeilt kamen, sah alles nach einem Unfall aus. Es hieß, die Frau sei kurz zuvor bei Arbeiten im Heustadel in die Tiefe gestürzt. Sie hatte sich dabei lebensgefährliche Verletzungen zugezogen.

Noch an diesem Tag waren Beamte der Kriminalpolizei sowie Gutachter der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft eingeschaltet worden. Bei den anschließenden Ermittlungen erhärtete sich der Verdacht, dass es sich bei dem Sturz um keinen Unfall handeln könnte, sondern dass nachgeholfen wurde – vom Lebensgefährten der Frau.

Nun kommt es zum Prozess gegen den Mann wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung. Es ist eine umfangreiche Beweisaufnahme geplant. Im Prozess sollen drei Sachverständige und 17 Zeugen gehört werden. Die Auftaktverhandlung am Landgericht Deggendorf beginnt am kommenden Montag um 8.30 Uhr.

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