Der SV Schalding macht bei jedem Wetter Spaß: Die Mannschaft von Trainer Mario Tanzer hat am Dienstagabend die Regionalliga-Partie gegen den FC Memmingen mit 3:0 gewonnen und damit einen riesen Schritt Richtung Klassenerhalt gemacht. Mit jetzt 36 Punkten liegt das Team aus dem Passauer Westen elf Punkte vor dem ersten Abstiegs-Relegationsplatz.
Trotz heftiger Sturmböen, Regenschauern und kühlen Temperaturen ging für die Grün-Weißen schon in Halbzeit 1 die Sonne am Reuthinger Weg auf: Kapitän Josef Eibl (6.) und Maxi Huber (31.) besorgten gegen die chancenlosen Allgäuer die verdiente 2:0-Pausenführung. Kurz nach dem Wechsel machte Markus Gallmaier dann schon alles klar (47.). "Wir haben da weitergemacht, wo wir in Ingolstadt aufgehört haben. Die Mannschaft super drauf und marschiert", freute sich hinterher Trainer Mario Tanzer.
Im Vergleich zum 2:1 in Ingolstadt hatte der Coach seine Elf nur auf einer Position umgebaut: Sebastian Escherich kehrte in den Defensiv-Verbund zurück, Routinier Philipp Zacher machte dort für ihn Platz. Und die Partie begann direkt mit einem Paukenschlag: Gallmaier wurde ins Laufduell geschickt, seinen Schuss aus 15 Metern rechts im Strafraum konnte Memmingens Schlussmann Martin Gruber nicht festhalten und der an diesem Abend wieder einmal überragende Kapitän Josef Eibl spitzelte den Ball ins Tor zur frühen Führung (6.).
Doch damit begnügte sich die Tanzer-Elf nicht, der SVS marschierte weiter. Und Benedikt Buchinger hätte fast ein weiteres Kapitel in seiner Geschichte "Unnachahmliche Tore" geschrieben. Von der rechten Außenbahn haute er den Ball auf die Kiste, der Ball – unterstützt vom in diesem Moment böigen Wind – flog und flog, erst im letzten Moment konnte Keeper Gruber zur Ecke klären (23.).
Völlig ohne Hilfe der Natur dann das 2:0: Nach einem blitzsauberen Konter flankte Michael Pillmeier von rechts im Strafraum zur Mitte und sein "Mitsprinter" Maxi Huber hatte am zweiten Pfosten keine Mühe, den Ball aus kurzer Distanz in die Maschen zu jagen (31.). 2:0, die halbe Miete zur Halbzeit.
Aus der Kabine kehrten die Grün-Weißen per Blitzstart auf die Erfolgsspur zurück: Christian Brückl flankte in die gefährliche Zone, Memmingen konnte nicht klären, dafür versenkte Markus Gallmaier aus dem Gewühl heraus zum 3:0 (47.) – die Grün-Weißen hatten die Allgäuer weggeblasen.
Apropos Sturm: Den ganzen Tag über stand der SVS nach Aussage von Sportlichem Leiter Markus Clemens in Kontakt mit dem Wetterdienst und dem Verband, eine Absage wegen Unbespielbarkeit des Rasens stand dabei nie zur Diskussion. Lediglich der Sturm machte den Verantwortlichen Kopfzerbrechen. Doch als der – später gut leitende – Schiedsrichter Florian Kornblum (TSV Chieming) vor Ort eintraf entschied er ohne Zögern dafür, die Partie auszutragen.
Nach dem 3:0 schalteten die Hausherren einen Gang zurück und beschränkten sich aufs Wesentliche – angesichts der kommenden Aufgaben am Samstag gegen Illertissen und in einer Woche im Pokal gegen Bayreuth – absolut nachvollziehbar. Weil den Memmingern auch nichts mehr einfallen wollte, plätscherte das Spiel bei etwas freundlicheren äußeren Bedingungen bis ans Ende so dahin. Der Sieg der Gastgeber war zur keiner Sekunde mehr gefährdet.
Noch ein Detail am Rande: In der fünften Partie des Jahres 2015 blieb Schaldings Keeper Werner Resch zum dritten Mal ohne Gegentreffer. Allein dies ist ein Beleg dafür, dass der letztjährige Aufsteiger nicht zu Unrecht mittlerweile auf Rang 8 in der Regionalliga Bayern platziert ist.
SV Schalding: Resch – Aringer, Gashi, Escherich, Buchinger, M. Huber (67. Zacher), Eibl, Brückl (56. Wirth), Kurz, Pillmeier, Gallmaier (70. Mader).
FC Memmingen: Gruber – Meichelböck (84. Weiler), Schmeiser, Bonfert, Mayer, Eisenmann, Jocham (46. Fenneberg), Hoffmann, Geldhauser, Rupp, Sapina (65. Ruiz).
SR Florian Kornblum (TSV Chieming) – 388 Zuschauer.
Tore: 1:0 Josef Eibl (6.), 2:0 Maxi Huber (31.), 3:0 Markus Gallmaier (47.).
Gelb-Rot: Denis Hoffmann (75./M)
Meist einen Tick schneller waren die Schaldinger wie hier Michael Aringer. − Foto: Lakota
Zum Teil fegten heftige Windböen über den Platz am Reuthinger Weg. − Foto: Lakota
