Pfarrkirchen
Rottal-Inn will angehende Allgemeinmediziner mit Weiterbildungsverbund gewinnen

04.11.2022 | Stand 04.11.2022, 11:11 Uhr

Landrat Michael Fahmüller (links) und Geschäftsstellenleiterin der GesundheitsregionPlus, Sophia Freudenstein (3. von rechts) mit den Mitgliedern des Weiterbildungsverbunds: (ab 2. von links) Dr. Ute Neidlinger, Dr. Toni Wartner, Dr. Maria Reither-Dobler, Dr. Andrea Daxl-Krause, Dr. Stephan Rossmüller, Ärztlicher Direktor Dr. Klaus Kienle, Dr. Harald Poschenrieder, Dr. Frank Scheerer, Klinik-Vorstand Bernd Hirtreiter. −Foto: red

Fehlende Hausärztinnen und Hausärzte sind in immer mehr Regionen in ganz Deutschland ein Problem – vor allem in den ländlichen Räumen können Praxen von Medizinern, die aus Altersgründen nicht mehr arbeiten, oft nicht mehr nachbesetzt werden. In Rottal-Inn hat daher jetzt die am Landratsamt angesiedelte GesundheitsregionPlus die Initiative ergriffen. Organisiert wurden mehrere Treffen mit Vertretern der Rottal-Inn Kliniken sowie Haus- und Fachärzten aus der Region mit dem Ziel, einen "Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin" zu gründen. Der Verbund soll dazu beitragen, junge Ärzte für eine Niederlassung im Landkreis zu begeistern.

Kontinuierliche Weiterbildung für die gesamte Zeit von fünf Jahren

Den Hintergrund erläutert Sophia Freudenstein von der GesundheitsregionPlus: "Ärztinnen und Ärzten wird von diesem Verbund eine kontinuierliche Weiterbildung für die gesamte Zeit von fünf Jahren gewährleistet. So können sie die Weiterbildung komplett im Landkreis ableisten und müssen sich nicht mehr für jede Stelle einzeln bewerben und gegebenenfalls umziehen." Die Weiterbildung könne nach einem strukturierten Rotationsplan ablaufen, die jungen Medizinerinnen und Mediziner erhielten damit langfristige Planungssicherheit.

Davon könnte dann auch die Region profitieren: "Für unseren Landkreis besteht dadurch eine erhöhte Chance, engagierte Ärztinnen und Ärzte in die Region zu holen und auch hier zu halten", sagte Landrat Michael Fahmüller bei der Gründung des Weiterbildungskreises. "Die Niederlassung von Medizinern ist ein ganz wichtiger Faktor, um die Attraktivität einer Region zu erhalten und vor allem natürlich um die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten. Daher befürworte ich diese Initiative in höchstem Maße und hoffe, dass wir dadurch dem Ärztemangel entschieden entgegenwirken können." Zusätzlich werde die Zusammenarbeit zwischen ambulantem und stationärem Sektor optimiert.

Vorteile: kein Wohnortwechsel, feste Ansprechpartner

Sophia Freudenstein zählt auch die Vorteile für die Ärztinnen und Ärzte auf: "Planungssicherheit, kein Wohnortswechsel, feste Ansprechpartner im Verbund, eine feste Vergütung über alle Weiterbildungsabschnitte und nicht zuletzt eine sehr hohe Qualität der Weiterbildung."

Ansprechpartner für interessierte junge Ärztinnen und Ärzte sind Chefarzt Prof. Dr. Christian Gleißner und Personalchef Jürgen Kaindl von den Rottal-Inn Kliniken. Sie stehen auch interessierten Ärzten, die sich in der Weiterbildung engagieren wollen, als Ansprechpartner zur Verfügung.

Für angehende Medizinerinnen und Mediziner besteht im Verbund zudem die Möglichkeit eines begleitenden Mentorings während ihrer Weiterbildungszeit. Dr. med. Toni Wartner übernimmt im Landkreis diese Funktion und unterstützt die Ärztinnen und Ärzte dabei in ihrer beruflichen und persönlichen Entwicklung. Weitere Infos unter www.rottal-inn.de/gesundheitsregionplus.

− red