Kirchdorf am Inn
Neun neue Wasserretter ausgebildet

05.10.2022 | Stand 05.10.2022, 11:14 Uhr

Mit einem Motorboot mussten die angehenden Wasserretter eine "bewusstlose Person" retten. −Foto: Kolb

Den von der Kreiswasserwacht (KWW) Rottal-Inn durchgeführten Ausbildungs- und Prüfungslehrgang zum "Wasserretter" haben neun Einsatzkräfte aus den Ortsgruppen Simbach (2), Eggenfelden (1), Arnstorf (3) sowie Reisbach (3) erfolgreich absolviert: Sie sind nun für alle Rettungseinsätze in und an Gewässern sowie die spezifische, in solchen Notfällen erforderliche Patientenversorgung bestens gerüstet, wie das BRK schreibt.

Die Leitung des Lehrgangs hatte Ramona Stömmer (Technische Leiterin KWW), die selbst auch als Ausbilderin fungierte. Weitere Ausbilder waren Jakob Auer (Bootsführer) sowie Michael Eisenreiter, Markus Gabriel und Stefan Schmid. Als Prüfer war Philipp Straubinger im Einsatz. Der Lehrgang beinhaltete sechs Kurstage in zwei Abschnitten am "Lago" bei Kirchdorf am Inn.

Abschlussprüfung in Theorie und Praxis

"Die Ausbildung zum Wasserretter mit der Fließwasserrettung als Basis bleibt gerade im Hinblick auf nicht auszuschließende weitere Flut- und Hochwasserkatastrophen wesentlich für die Kreiswasserwacht", unterstreicht Lehrgangsleiterin Ramona Stömmer. "Zudem ist der Wasserretter-Lehrgang als wichtigste Ausbildung in der Wasserwacht die Grundlage weiterer Fachdienste", erklärt stv. KWW-Vorsitzender Josef Feigl.

Beide sehen das Schulungsziel, "die Anwärter schon bei der Ausbildung auf zu erwartende Notfälle möglichst realistisch vorzubereiten", als letztlich wesentlichen Aspekt für künftige Einsatzerfolge. Deshalb haben bei den Übungen am zweiten Lehrgangswochenende und bei den "Praxisprüfungen" fünf Mimen aus den Ortsgruppen Arnstorf und Simbach das Ausbildungs-Team unterstützt und die "Notfallpatienten" dargestellt. Damit sollen die Anwärter in möglichst "real" wirkenden Szenarien ihre erlernten Kenntnisse situativ richtig anwenden.

In der Abschlussprüfung mussten die Teilnehmer in Theorie und Praxis ihre Kenntnisse und Fähigkeiten nachweisen. In der "Praxisprüfung" hatten die Dreiergruppen drei Einsatzaufgaben bis zur "Übergabe" der versorgten Person zu bearbeiten. Die Notfallszenarien lauteten "Sturz vom Baum" am Ufer. Dabei musste eine Patientin mit offenem Bruch und Rückenschmerzen möglichst schonend gerettet werden. Außerdem musste eine "bewusstlose Person" im Wasser mit einem Motorboot gerettet werden. Ferner galt es, einen "erschöpften Schwimmer" vom Ufer aus zu retten. Anschließend musste noch eine bewusstlose Person mittels einer Herz-Lungen-Wiederbelebung am Phantom "reanimiert" werden. Dazu kam ein automatisierter Externer Defibrillator zum Einsatz.

"An allen Tagen waren die Anwärter und die Anwärterin trotz der Kälte und des Regens sehr motiviert und hielten bis zum Ende gut durch", freute sich Lehrgangsleiterin Ramona Stömmer. "Das Niveau war schon anspruchsvoll – deshalb lag ein Hauptaugenmerk auch auf dem Zusammenhalt und der Zusammenarbeit im Team", war sie sich mit Prüfer Philipp Straubinger einig.

− lb