Braunau am Inn
Krankenhaus: 50 Prozent weniger Gasverbrauch

12.10.2022 | Stand 12.10.2022, 16:54 Uhr

Sie sind für die Umsetzung der nachhaltigeren Energie im Krankenhaus Braunau verantwortlich: technischer Leiter Markus Plunger (links) und Gebäudetechniker Robert Weiß. −Foto: red

Das Krankenhaus Braunau ist seit 2012 Klimabündnispartner des Landes Oberösterreich. Mit dieser Partnerschaft wird bescheinigt, dass durch vorbildliches Verhalten die Klimaschutz-Maßnahmen des Landes unterstützt werden. In diesem Jahrzehnt konnte das Braunauer Krankenhaus seinen Erdgasverbrauch und seinen CO2-Ausstoß um rund 50 Prozent senken, Wasser wird um 40 Prozent weniger verbraucht, heißt es in einer Stellungnahme des Spitals.

"Die Maßnahmen, die das Krankenhaus Braunau dafür gesetzt hat, sind vielfältig und umfangreich", berichtet Markus Plunger, technischer Leiter im Krankenhaus Braunau. "Auch bei allen neuen Bauprojekten rücken wir den Umweltschutz und die Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt unserer Planungen." Bereits 2016 wurde das Krankenhaus Braunau vom Land Oberösterreich als Vorzeigebetrieb in Sachen Umweltschutz der Öffentlichkeit präsentiert.

Bauteil 10 mit moderner Wärmerückgewinnung

Der neue Bauteil 10, der 2024 in Betrieb geht, wird ein "GreenBuilding", bei dem 25 Prozent Energie im Vergleich zur Bauordnung bei Neubauten eingespart werden. Die dafür nötige Energieeinsparung wird beim Bauteil 10 vor allem durch den Einbau einer hocheffizienten Kreislaufverbund-Wärmerückgewinnung bei den Lüftungsgeräten erreicht. Bei der Wärmerückgewinnung wird mit der Wärme bzw. Kühle der Abluft, also der verbrauchten Luft, die zugeführte frische Luft im Winter aufgewärmt und im Sommer gekühlt. Die Anlage beim Bauteil wird dabei einen Wirkungsgrad von 75 Prozent aufweisen und liegt somit bis zu 25 Prozent höher als bei herkömmliche
Wärmerückgewinnungs-Anlagen. Besonders leistungsfähig ist das System bei Übergangstemperaturen.

Im Krankenhaus Braunau und im Parkhaus neben dem Spital fließt nur "Grüner Strom". Dieser
zertifizierte Ökostrom unterliegt besonders strengen Anforderungen. "Bei diesem Strom entstehen keine CO2-Emissionen und kein radioaktiver Abfall. Die Herkunftsnachweise stammen zu 100 Prozent aus Österreich", erklärt Markus Plunger.

Von Photovoltaik bis Pelletsheizung

Einen ersten wesentlichen Schritt weg vom Gas und hin zu CO2-freieren Heizarten ging das Braunauer Spital bereits im Jahr 2017 mit dem Einbau einer eigenen Pelletsheizung. 2013 wurde die erste Photovoltaik-Anlage errichtet, 2022 eine neue, effizientere Kältemaschine eingebaut. Im Vergleich zur alten Kältemaschine spart diese neue Maschine Betriebskosten, reduziert die Belastung am Stromnetz und senkt den CO2-Ausstoß des Krankenhauses.

Zum geringeren Energieverbrauch tragen auch der neue Gaskessel, hocheffiziente Zirkulations- und Umwälzpumpen, die LED-Beleuchtung und das neue Dampfversorgungskonzept bei, das maßgeblich von Gebäudetechniker Robert Weiß mitgestaltet wurde.

− red