Pfarrkirchen
Kolping Theatergruppe feiert Premiere von "Gleisgeisterei"

03.11.2022 | Stand 19.09.2023, 4:11 Uhr

Mit einem großen Schlussbild verabschiedeten sich die Darsteller von ihrem begeisterten Publikum (von links) Anna Perl, Stefan Schuster, Martin Hofer, Katharina Meier, Florian Geißinger, Michaela Geißinger, Christine Gerlach, Alois Baumgartner, Vroni Huber. −Fotos: Hampel

Viel Spaß und ein paar amüsante Theaterstunden. Das hatte sich die Kolping Theatergruppe auf die Fahnen beziehungsweise in das Programmheft ihrer diesjährigen Aufführung geschrieben. Und der Wunsch hat sich erfüllt. Die Premierengäste erlebten im mit etwa 100 Besuchern gut gefüllten Kolpingsaal ein vergnügliches Theaterstück, bei dem die Zeit, wie im Flug verging.

Im Mittelpunkt des Stücks "Gleisgeisterei", einer ländlichen Komödie in drei Akten von Ralph Wallner, steht Giacomo da Capo (dargestellt von Florian Geißinger), der eines Nachts am stillgelegten Bahnhof von Niederhinterbergkirchenthalhausen auftaucht. Der geheimnisvolle Fremde ist nicht nur ein sogenannter Gleisgeist, der die Fähigkeit besitzt, in der Zeit zurückzuspringen. Er ist auch tief menschlich, charmant, etwas schräg und hat ein Faible für schöne Frauen und "Amore".

Auf der Suche nach dem Liebesglück

Wegen diesem Hang zur Romantik will er dem vom Leben enttäuschten Standl-Hans (Martin Hofer), der am verwaisten Bahnsteig einen Kiosk betreibt, helfen, sein Liebesglück zu finden. Durch einen dummen Zufall erkennt Hans, welch übersinnliche Fähigkeiten der Fremde besitzt. Er zwingt ihn, ihm zu helfen, seinen großen Fehler in der Vergangenheit zu korrigieren. Denn der Hans hat es vor drei Jahren verpasst, seiner großen Liebe Mona (Vroni Huber) seine wahren Gefühle für sie einzugestehen. So wurde sie die Frau des verpeilten Bürgermeisters (Alois Baumgartner). Aber hätte Hans nochmal die Chance von damals, dann würde alles anders werden.

Währenddessen tummeln sich zahlreiche Personen auf dem Bahnhof. Zwei Landstreicher (Anna Perl und Stefan Schuster), denen es offenkundig vor nichts graust, suchen immer wieder das Dorf heim. Dazu kommen die Ursl (Katharina Meier) und die Bruni (Michaela Geißinger), die beide unterschiedliche Interessen an Hans haben. Und da ist auch noch das Radieserl-Reserl (Christine Gerlach), eine herzliche, aber leicht vergessliche Witwe. Als der Hans dann tatsächlich die Chance bekommt, seinen Fehler von damals auszumerzen, wirbelt der Zeitsprung noch viel mehr Schicksale durcheinander. Und das hat für alle Konsequenzen.

Die Schauspieler stellten ihre überspitzten Figuren mit viel Können und Leidenschaft dar, ohne dabei in den reinen Klamauk abzurutschen. Textsicher bewältigten sie ihre teils recht langen Dialoge. Und auch in den ernsteren Momenten gelang es den Darstellern stets, ihr Publikum zu fesseln.

Viele Helfer sorgen für reibungslosen Ablauf

Vor unter hinter der Bühne sorgten derweil viele Helfer der Kolpingfamilie für einen reibungslosen Ablauf. Mit einer Auswahl an Speisen und Getränken wurde an das leibliche Wohl der Besucher gedacht. Als Souffleuse wirkte Ingrid Adler. Standl-Hans Darsteller Martin Hofer dankte am Ende allen Mitwirkenden, besonders auch den Kindern vom Jugendzentrum, die kurzfristig die Bahnsteigkulisse mit farbenfrohen Graffiti verziert hatten. Nach dem gelungenen Auftritt hatten sich die Darsteller das vom "Bürgermeister der Nachbargemeinde Pfarrkirchen" Wolfgang Beißmann spendierte Stamperl Schnaps redlich verdient.

Weitere Aufführungen gibt es schon am heutigen Freitag und morgigen Samstag im Kolpingsaal in Pfarrkirchen jeweils um 20 Uhr sowie am Sonntag, 6. November um 14.30 Uhr. Karten gibt es im Vorverkauf unter ✆08561/3432 oder ✆08561/71924 und Restkarten an der Abendkasse.

− ha