Pfarrkirchen
Ein Jahr "Work & Travel" in Australien

19.10.2022 | Stand 19.09.2023, 4:08 Uhr

Hobby-Fotograf Jakob Spring (19) startet kommende Woche sein "Work & Travel" in Australien. Zunächst will er in der Hafenstadt Sydney Fuß fassen, wohin sein Zeigefinger auf der Weltkarte deutet. −Foto: Slezak

Nach seinem bestandenen Abitur am örtlichen Gymnasium zieht es Jakob Spring (19) in die Ferne. Wie viele in seinem Alter, will der Teenager dank "Work & Travel" nach Australien und dort arbeiten und reisen. Darüber hinaus entflieht der Teenager aus Münchsdorf dem nahenden europäischen Winter in den australischen Frühling.

Ganz alleine fährt Jakob in genau einer Woche los. Sein Flug ins Abenteuer startet in Frankfurt. "Bei der vietnamesischen Bamboo Airways habe ich das günstigste One-Way-Ticket bekommen", verrät Jakob. Nach einem siebenstündigen Zwischenstopp in Ho-Chi-Minh-Stadt landet er nach insgesamt 29 Stunden planmäßig um 7 Uhr Ortszeit in Sydney. Spätestens um 14 Uhr kann er eine Schlafkabine in einem gebuchten Hostel beziehen. Jakob: "Damit es nicht zu teuer wird, verzichte ich auf Komfort."

In Sydney heißt es zunächst, einige Formalitäten erledigen. Dazu zählt, ein Bankkonto zu eröffnen und eine australische Steuernummer zu beantragen. Außerdem unternimmt er Streifzüge durch die Hafenstadt. Jakob: "Wenn eine Karte nicht zu viel kostet, sehe ich mir eine Aufführung im weltbekannten Opernhaus an." Des Weiteren geht er als leidenschaftlicher Fotograf mit seiner Kamera inmitten der Stadt auf Motivsuche und sagt: "Am liebsten mache ich Street Photography, fange also typische Szenen aus dem Alltag von Menschen ein." Außerdem fasziniert ihn, in der Nacht die unzähligen Lichter einer Metropole zu knipsen. "Wegen der dafür nötigen Belichtungszeit nehme ich für meinen Fotoapparat ein Reisestativ mit", so Jakob.

Der junge Kollbachtaler genießt das Reisen, andere Menschen zu treffen und Neues zu entdecken. Passenderweise stieß er auf "Work & Travel". Jakob: "Speziell dafür gedacht ist das australische Working-Holiday-Visum mit bis zu einem Jahr Gültigkeit." Da die USA kein vergleichbares Angebot machen, entschied sich der Teenager für "Down Under", wie der ganz im Süden der Erdkugel gelegene Kontinent genannt wird. Schließlich setzt ein Teil der dortigen Landwirtschaft und Gastronomie seinen Erkundigungen zufolge auf Kräfte von "Work & Travel". In einschlägigen Hostels treffen sich die jungen Menschen, knüpfen Kontakte und vermitteln sich gegenseitig Jobs. Jakob hofft, "dass die Suche nicht schwieriger wird als gedacht".

Was die Reiseroute betrifft, will er weitere australische Großstädte wie Melbourne oder Brisbane erkunden, zudem das wilde australische Hinterland, das so genannte Outback. Ganz oben auf seiner Liste steht der Ayers Rock. Jakob: "Diesen roten Felsen inmitten der Wüste nennen die Aborigines in ihrer Sprache Uluru." Da die Nachfahren der Ureinwohner den Inselberg als heilig betrachten, darf dieser seit drei Jahren nicht mehr bestiegen werden.

Bei der Fahrt dorthin versucht es sich Jakob einzurichten, einen der wenigen legendären Züge durchs Outback zu nehmen. Um die Kosten im Griff zu behalten, kann er es sich auch vorstellen, "nach einer gewissen Zeit ein gebrauchtes Auto zu kaufen, in dem ich auch einmal schlafe". Gegebenenfalls soll sich diese Anschaffung natürlich rechnen.

Mindestens ein halbes und maximal ein ganzes Jahr will Jakob in Australien verbringen. "Und wenn ich schon einmal dort bin, möchte ich mir auch die hochgepriesene Landschaft in Neuseeland ansehen", sagt der Teenager. Irgendwann wird es Zeit, einen günstigen Rückflug zu buchen. Spätestens zu Beginn des nächstjährigen Wintersemesters will er nämlich einen technischen Studiengang an einer deutschen Universität beginnen. Jakob: "Bewerben kann ich mich dafür von Australien aus."

Jetzt packt der junge Kollbachtaler erst einmal seinen Traveller-Rucksack. Für die Fahrt mit dem Zug zum Flughafen nach Frankfurt am kommenden Donnerstag hat er bis zum Abflug vier Stunden "Pufferzeit" eingebaut. In Hinblick auf sein Reiseziel sagt Jakob: "Wo es bei uns kalt wird, bin ich auf dem Weg in den Sommer." Oben im Gepäck steckt deshalb seine Badehose.