Den direkten Austausch zwischen Jugendvertretern und politischen Mandatsträgern, das hat die Initiative "Landtag live" der Kolpingjugend und der KLJB Bayern zum Ziel. Nach der coronabedingten Pause fand diese Aktion nun wieder statt. Eine Woche lang waren 14 Teilnehmer in München, um den politischen Alltag an der Seite von 14 Landtagsabgeordneten live mitzuverfolgen.
Einer von ihnen war Christoph Meier aus Triftern. Der ehrenamtliche Diözesanvorsitzende der KLJB begleitete an drei Tagen den Parlamentarischer Geschäftsführer der Freien Wähler, Fabian Mehring, bei seiner Arbeit. Und auch darüber hinaus gab es für Meier in dieser Woche viel zu erleben.
Den Startschuss bildete eine Einführung in das Programm und die Jugendpolitik der Verbände am Sonntagabend. Am Montag besuchten die Teilnehmer dann gemeinsam das bayerische Sozialministerium. Hier lernten sie, wie ein Gesetz oder eine Verordnung entsteht. Am Nachmittag gab es eine Führung durch den Landtag. Am Dienstag begleitete Meier dann "seinen" Abgeordneten Fabian Mehring erstmals bei seiner Arbeit. Das heißt: Fraktionssitzung, Vorstandssitzung, Plenum. "Abends hatten wir ein gemeinsames Essen, bei dem wir auch die restlichen Abgeordneten kennenlernen konnten", so Meier. Auch am Mittwoch begleitete er Mehring in den Plenarsaal. Dort traf er dann durch Zufall auch den CSU- Heimatabgeordneten Martin Wagle. Am Nachmittag traf man sich zu einem Gespräch mit der Präsidentin des Landtags, Ilse Aigner, und eine Führung durch das TV-Studio des Bayerischen Rundfunks. Am Donnerstag begleitete Meier dann Mehring zum letzten Mal in seinem Alltag. Am Nachmittag gab es noch viele Gespräche mit verschiedenen Mitarbeitern des Landtags und dem Korrespondenten der Politikredaktion des Münchner Merkur, Christian Deutschländer. Den Abschluss bildete ein gemeinsames Gespräch der Teilnehmer am Freitag.
Christoph Meier zieht nach seiner Woche in München ein sehr positives Fazit. "Es war sehr interessant zu sehen, wie die Politiker in den Fraktionen arbeiten und dann im Plenum auftreten. Auch das Gespräch mit dem Journalisten Christian Deutschländer habe ich sehr interessant gefunden." Weil er selbst im Automobilbereich tätig ist, konnte er sich sehr für die Diskussionen zum Thema aktuelle Energielage in Bayern im Wirtschaftsausschuss begeistern. Amüsant fand er, als die AfD eine Rüge einstecken musste und sich dafür rechtfertigen wollte. "Die anderen Fraktionen haben da dann gut dagegen geschossen."
Die Initiative "Landtag live" beteiligt im Übrigen Politiker jeder Fraktion ungefähr nach der Anzahl der Stimmverteilung im Landtag. Die AfD wurde von der KLJB jedoch ausgeschlossen, weil die jeweiligen Werte ihrer Ansicht nach nicht übereinstimmen.
"Landtag Live" findet alle zwei Jahre statt. Es soll nicht nur dazu dienen, dass die Jugendvertreter Einblick in die Landespolitik bekommen, sondern ihnen auch die Möglichkeit geben, gezielt ihre Anliegen zu platzieren. Dieses Jahr war dies vor allem die Herabsetzung des Wahlalters auf 16. Nicht nur deshalb empfiehlt Meier jeder und jedem, sich für solche Programme zu bewerben. "Es ist die einmalige Möglichkeit zu erleben, wie politische Akteure agieren. Unabhängig davon bei welcher Partei man ist, ist das ein tolles Erlebnis."
− bes
