Bad Birnbach
Ausgelassene Stimmung beim Sturm auf das Rathaus

11.11.2022 | Stand 19.09.2023, 4:12 Uhr

Mit einem Großaufgebot an Gardemädchen und Elferräten war der Faschingsverein vertreten. −Foto: Gröll

Die Witterung am 11.11. passte gut zur Situation. Nur langsam lichtete sich der Nebel, der sich über das ländliche Bad gelegt hatte. Aber: Immer mehr Menschen kamen auf den Neuen Marktplatz, um dabei zu sein. Auch Präsident Josef Brunner gelang es, eine große närrische Mannschaft um sich zu scharen. Kinder-, Jugend- und Prinzengardemädchen waren in großer Zahl gekommen, dazu Elferräte und Hofdamen. Bräunlreiter Bernhard Baumgartner schmückte höchstpersönlich das Denkmal, das die Birnbacher mit dem Bräunlbrunnen auf dem Neuen Marktplatz gesetzt haben. Er hatte mit Junior-Bräunlreiter Maxi Wieland Verstärkung an seiner Seite.

Von viel Beifall begleitet, zogen die Tollitäten in spe im Oldtimer-Mercedes auf den Marktplatz ein.
Die Reichertshamer Musikanten um Maxi Ortner spielten auf, Kanonier Bertram Neureiter war angerückt. Dass die Kanone zwischendurch versagte, hatte auch ein wenig Symbolcharakter. Es brauchte nämlich gar keinen Donnerhall, die Macht des närrischen Volkes war stark genug. Und so zog man vor das Rathaus, das von Bürgermeisterin Dagmar Feicht, 2. Bürgermeister Franz Thalhammer und dem Bayerbacher Bürgermeister Günter Baumgartner mit den Mitarbeitern zur Bastion ausgebaut wurde.

Auch für die beiden amtierenden Rathauschefs war es eine Premiere: Seit sie im Amt sind, gab es keinen "richtigen" Rathaussturm, sieht man vom "stillen" Auftakt im vergangenen Jahr einmal ab. Umso ausgelassener war die Stimmung, als Dagmar Feicht nach gelungener Stürmung in den Rathaussaal bat – und prompt in den Urlaub geschickt wurde.

Schon zuvor verkündete Präsident Josef Brunner, dass es heuer viel zu feiern und zum Nachholen gibt. Schon 2020 ist der Bräunl in seiner heutigen Form 200 Jahre alt geworden, der Brauch geht sicherlich noch viel weiter zurück. Heuer feiert der Verein sein 60-jähriges Bestehen – und das Motto wurde auch bekannt gegeben. Alles dreht sich um die "Goldenen 20er-Jahre". Gemeint sind natürlich die aus dem 20. Jahrhundert. Ein Motto, das für fantasievolle Kostüme sorgen wird, das aber gewiss auch die Hoffnung der Birnbacher zum Ausdruck bringt, dass die 20er-Jahre im aktuellen Säkulum nach all den Problemen mit Corona, Thermen-Einschränkungen und Co. auch noch ein goldenes Antlitz kriegen.

− vg