Schiri verprügelt: Drei Jahre Bewährung im Berufungsprozess

13.11.2014 | Stand 18.09.2023, 23:08 Uhr

Das Gesicht des schwer verletzten 48-jährigen Schiedsrichters ist noch immer gezeichnet. Den 48-jährigen Nebenkläger vertrat Opferanwalt Robert Niedermeier (rechts) aus Rosenheim. − Foto: Kretzmer-Diepold

Mit einer Freiheitsstrafe von 19 Monaten, ausgesetzt auf drei Jahre zur Bewährung, muss ein nicht vorbestrafter 37-jähriger früherer Fußballspieler des FC Iliria seine folgenschweren Faustschläge gegen den Schiedsrichter am 3. Oktober 2012 nach einem Spiel gegen den ESV Rosenheim büßen. Die Siebte Strafkammer am Landgericht Traunstein mit Vorsitzender Richterin Christina Braune sprach den voll geständigen Angeklagten am Mittwoch, 12. November, der vorsätzlichen Körperverletzung an dem 48-Jährigen schuldig.

Bereits im April 2014 war der damals alles leugnende 37-jährige Angeklagte zu einer Freiheitsstrafe von 14 Monaten ohne Bewährung sowie einer Zahlung von 15.000 Euro Schadensersatz und Schmerzensgeld verurteilt. Sowohl der Angeklagte als auch die Staatsanwaltschaft legten Berufung ein.Am Mittwoch rollte die Siebte Strafkammer den Fall nochmals auf. Das Gericht verzichtete auf Zeugen, nachdem Verteidiger Dr. Markus Frank aus Rosenheim ein volles Geständnis seines Mandanten angekündigt hatte. Der Anwalt sprach von einer aufgeputschten Situation nach dem Spiel. Der Angeklagte habe die schwerwiegenden Verletzungen nicht gewollt, bedauere alles und sei bereit, die komplette Verantwortung zu tragen – auch in finanzieller Hinsicht.

Das Spiel am Sportplatz in der Innflutmulde in Westerndorf-St. Peter hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Drei Spieler des FC landeten auf der Anklagebank vor dem Schöffengericht Rosenheim. Zwei weitere Angeklagte, beide 25 Jahre alt, kamen vor dem Schöffengericht mit sieben Monaten Strafe mit Bewährung beziehungsweise Freispruch davon.

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