Schalding patzt in Rain: "Heute macht nur die Tabelle Mut"

29.03.2016 | Stand 18.09.2023, 23:32 Uhr

Quo vadis SV Schalding? Nach der Niederlage in Rain wird es für die Mannschaft um Kapitän Josef Eibl jetzt ganz schwer im Abstiegskampf der Regionalliga Bayern. − Foto: Lakota

Noch ist nicht aller Tage Abend für den SV Schalding in der Regionalliga Bayern, aber jetzt wird es verdammt eng: Nur drei Tage nach dem 0:5 bei der Spvgg Greuther Fürth II hat die Mannschaft von Trainer Mario Tanzer beim Tabellenschlusslicht TSV Rain mit 1:3 die nächste Schlappe kassiert. Und wie es so ist, wenn man im Tabellenkeller steht, leiteten die Passauer die Niederlage durch einen groben Schnitzer selber ein. "Wenn’s nicht läuft, dann läuft‘s einfach nicht", sagte SVS-Sportchef Markus Clemens nach frustrierenden 90 Minuten im Kellerduell, "die Stimmung ist unterirdisch."

Letzter gegen Vorletzter, das ließ keinen fußballerischen Leckerbissen erwarten – und beide Teams eröffneten mit übernervösem Spiel. Und gleich die erste Kommunikations-Panne in der SVS-Defensive bestrafte Rain mit einem Tor. In Minute 12 verlässt sich Onur Alagöz auf Torwart Werner Resch, frei nach dem alten Kreisklassen-Motto: "Nimm Du ihn, ich hab’ ihn sicher". TSV-Stürmer Christian Doll erkennt die Lage, bedankt sich und schiebt ruhig zum 1:0 ein (12.) – "das war gar keine Chance", sagte Clemens.

Die Niederbayern versuchen Struktur in ihr Spiel zu bringen, haben deutlich mehr Ballbesitz als der Gegner, aber glänzen können sie in Halbzeit 1 nicht. Zu viele Abspielfehler, zu viele Nerven. Eine nennenswerte Aktion: Ein Freistoß von René Huber streicht die Latte (16.). Eine gute Chance der Grün-Weißen unterbindet Schiedsrichter Marco Achmüller (Würding) in Minute 40, als er den alleine aufs Rainer Tor stürmenden Patrick Rott mit einem Pfiff stoppt, auf Geheiß seines Assistenten entscheidet der Unparteiische auf Abseits.

So geht’s mit dem knappen Vorsprung für die Hausherren in die Pause, SVS-Coach Tanzer reagiert, bringt frisches Blut: Markus Gallmaier und Stefan Rockinger sollen für frischen Angriffs-Druck sorgen, Huber und Albert Krenn bleiben draußen. Doch in die Spur finden die Jungs vom Reuthinger Weg nicht wirklich – und der Schuss geht nach hinten los: Durch zwei Treffer binnen vier Minuten entscheidet Sebastian Habermeyer die Partie zugunsten des Schlusslichts (62. und 64. Minute). "Einen 0:3-Rückstand holst Du in zehn Jahren nur einmal auf", sagte Clemens – das Spiel ist entschieden. Der SVS probiert noch einmal alles, um das "kleine Wunder" zu schaffen, mehr als der Treffer von Markus Gallmaier (81.) will aber nicht mehr gelingen. Und das ist derzeit das große Problem: "Wir schaffen es nicht, vor das Tor des Gegners zu kommen – und wer nicht in den Strafraum kommt, kann auch keine Tore erzielen", bringt es ein geknickter Sportlicher Leiter auf den Punkt.

Und was nun? Was macht Mut? "Heute macht nur die Tabelle Mut", sagt Clemens. "Wir haben jetzt nur noch zwei Möglichkeiten: Entweder am 25. Spieltag die Flinte ins Korn werfen oder wir greifen morgen wieder an – ich tendiere zur 2. Möglichkeit. Und da sind wir als Verantwortliche gefordert, die Mannschaft für das Spiel am Samstag wieder aufzubauen." An diesem Tag geht’s am heimischen Reuthinger Weg gegen den Tabellendritten 1. FC Nürnberg II – noch ist längst nicht aller Tage Abend beim Regionalligisten SV Schalding.

TSV Rain: Jozinovic – Bobinger, Triebel, Schuster, Nießner – Krug (60. Cosic), Müller – Friedl, Mitterhuber, Habermeyer (85. Witasek) – Doll (85. Talla).

SV Schalding: Resch – Lüftl, (81. Köck), Buchinger, Alagöz, Kurz – Brückl, Krenn (46. Rockinger), Eibl, R. Huber (46. Gallmaier) – Pillmeier, Rott.

Tore: 1:0 Christian Doll (12.); 2:0, 3:0 Sebastian Habermeyer (62., 66.); 3:1 Markus Gallmaier (84.).

SR Marco Achmüller (SV Würding); 280 Zuschauer.