Rücktritt! Eggenfeldens Trainer Alexander Sperl wirft hin – Duo Nußbaumer/Jungbauer übernimmt

13.04.2016 | Stand 13.04.2016, 10:13 Uhr

Das vorzeitige Ende nach 24 Spielen – Trainer Alexander Sperl vom Fußball-Bezirksligisten SSV Eggenfelden erklärte seinen Rücktritt. − Foto: Geiring

Paukenschlag beim Bezirksligisten SSV Eggenfelden, denn Trainer Alexander Sperl hat sechs Spiele vor Saisonende das Handtuch geworfen! "Ich habe sehr viel investiert, denke Tag und Nacht über Fußball nach, aber es ist bei weitem nicht der Ertrag heraus gekommen, den ich mir hier erhofft habe", verdeutlicht der 31 Jahre alte A-Lizenz-Inhaber, weshalb er den Schlussstrich gezogen hat.

Am Mittwochmorgen informierte Sportlicher Leiter Johannes Stinglhammer, wie der Verein die Nachfolge regelt: "Das Duo Roland Nußbaumer (44)/Markus Jungbauer (41), zwei Urgesteine des SSV, übernimmt für die letzten sechs Saisonspiele. Sie wollen alles dafür tun, dass die Truppe wieder in positives Fahrwasser kommt. Sie wollen die Leidenschaft und das Feuer neu entfachen, das man in dieser Situation braucht."

Nach fünf Niederlagen in Serie, darunter das peinliche 0:6 gegen den Tabellenführer TSV Vilsbiburg, als sich die Truppe praktisch ohne jede Gegenwehr ergab, gewannen die abstiegsbedrohten Rottaler mit 2:1 gegen den Landkreisrivalen TSV Gangkofen und rückten vom Abstiegs- auf den Relegations-Rang nach vorne. Anstelle aber den Schwung aus diesem erfolgreichen Duell mitzunehmen, folgte beim TSV Abensberg eine empfindliche 0:1-Pleite.

"Wir hatten viel zu wenig Mut und viel zu viel Angst. Warum? Ich weiß es nicht und kann darüber nur spekulieren. Auf jeden Fall sind meine zuletzt gemachten Vorgaben wie Kampf, Einsatzwillen und Leidenschaft, die im Abstiegskampf notwendig sind, nicht konstant erkennbar gewesen. Auch die Ansage, gegen Ende des Spiels beim TSV Abensberg mit langen Bällen zu operieren, um irgendwie noch den Ausgleichstreffer zu erzielen, ist nicht umgesetzt worden. Das kann ich nicht akzeptieren", erklärt Alexander Sperl, das in erster Linie sportliche Gründe den Ausschlag für seinen Rücktritt gegeben haben.

Dabei wäre der Coach an sich ein Verfechter des technisch und taktisch gut geschulten Fußballs – offenbar zu hohe Erwartungen und Ansprüche, die der Kader nicht erfüllen konnte. "Davon habe ich mich immer mehr verabschieden müssen", bestätigt Alexander Sperl, "zuletzt waren aber auch die grundlegenden Dinge nur phasenweise da..."

Sportlicher Leiter Stinglhammer bedauert den Rücktritt, aber "die Entscheidung von Alex ist nachvollziehbar. Er hat einen gewaltigen Aufwand betrieben und die schwierige Situation ist sehr belastend für ihn gewesen. Vielleicht wollte er der Mannschaft auch ein Signal geben, die es nach wie vor selbst in der Hand hat, den Klassenerhalt in der Bezirksliga zu schaffen."

Jetzt geht es mit der Interims-Lösung Nußbaumer/Jungbauer weiter. "Wir sind froh und glücklich, dass Roland und Markus uns in dieser Situation helfen und ihre Zusage gegeben haben", freut sich Sportchef Stinglhammer. Unterdessen hat "Co" Christian Hauser seine weitere Zusammenarbeit mit dem Verein zugesichert, er konzentriert sich nach den Worten von Stinglhammer in Zukunft als Spieler darauf, dass der SSV doch noch die Kurve kriegt und nicht absteigt.