Radsport
National wie international: Waldkirchner Reinlein zeigt seine Klasse im eCycling

02.02.2021 | Stand 17.09.2023, 22:06 Uhr

Hat eCycling für sich entdeckt: André Reinlein. −Foto: Privat

Zu einem der besten "Zwifter" Deutschlands hat sich Radsportler André Reinlein (30) in den vergangenen Monaten entwickelt. Jüngster Erfolg des Waldkirchners: Platz 2 bei der nationalen eLiga des Bund Deutscher Radfahrer (BDR). Auch international hat Reinlein seine Klasse im eCycling schon bewiesen.

Am vergangenen Samstag fand das erste von fünf Rennen der GCA (German Cycling Academy)-Liga des BDR statt. Die Wettkampfserie, gefahren auf einem internetfähigen Rollentrainer, ist mit einer virtuellen Rad-Bundesliga vergleichbar, zahlreiche Bundesliga-Fahrer nehmen daran teil, berichtet Reinlein. Er war nun erstmals für das Racing Team "WINAX – food artists" im Einsatz. Die Rennstrecke "Casse – Patte" beinhaltete zwei rund fünfminütige Anstiege, war ansonsten bretteben. Mehr als 300 Teilnehmer starteten. 20 davon setzten sich im Windschatten von Tempomacher Benedikt Helbig am zweiten Anstieg vom Rest des Feldes ab. Mit dabei André Reinlein, der für den Schlussspurt eine optimale Ausgangsposition suchen musste, um sein Power up "Aero" im Sprint nutzen zu können. Ein Power up gibt den Radsportlern auf der Plattform "Zwift" kurzzeitig Vorteile, wie die Verringerung des Luftwiderstandes für zehn Sekunden. Reinlein konnte 200 Meter vor dem Ziel sein Power up zünden und wurde mit sechs Hundertstel Rückstand auf den Sieger Zweiter – mit der höchsten Endgeschwindigkeit in der Tageswertung.

In den vergangenen Wochen war Reinlein auch für das österreichische Kirchmair eRacing Team bei internationalen Internetrennen aktiv. So rangiert er im Moment bei der eLiga Austria, dem österreichischen Pendent zur GCA eLiga des BDR, auf Platz 3 der Wertung "Amateure" und konnte sich u.a. gegen und vor den Profis vom Team Hrinkow oder Team Felbermayr Top-10-Plätze sichern. Außerdem führt das Kirchmair-Team die Mannschaftswertung souverän an.

Das Team Kirchmair hat sich zudem für die Premier Division, die beste Liga auf Zwift und im eCycling weltweit, qualifiziert. Dadurch kann sich Reinlein jeden Montagabend mit den besten "Zwiftern" weltweit messen. Eine besondere Stärke des Kirchmair-Teams ist das Mannschaftszeitfahren, welches bei acht Rennen drei Mal ausgetragen wird. Den ersten Wettkampf schlossen Reinlein & Co. sensationell als Zweiter ab. Zur Halbzeit belegt das Team des Waldkirchners Platz 9 der 21 besten Teams weltweit.

"Natürlich ist mir klar, dass viele, vor allem eher traditionell denkende Radsportler, vom eCycling nicht viel halten und dass auch die Gefahr des Betrügens in diesem Bereich definitiv größer ist als im Straßenradsport. Aber mir macht es Spaß, mich zwei Mal pro Woche mit den besten Fahrern Deutschlands und der Welt zu messen und intensive Einheiten als Training zu nutzen. Nichts desto trotz hoffe ich auf eine halbwegs normale Saison 2021, um den Leuten auch wieder draußen zu zeigen, was ich kann", sagt Reinlein.

− red