Ringen
Meister Burghausen mit Sieg im Derby gegen Anger und erstem Punktverlust in Triberg

05.10.2016 | Stand 18.09.2023, 20:15 Uhr

Zwei klare Siege steuerte Maximilian Lukas (links, hier gegen den Angerer Simon Öllinger) zur Ausbeute der Wacker-Ringer gegen Anger und in Triberg bei. − Foto: Zucker

Ein klarer 23:8-Derbysieg über den SC Anger und ein 13:13 beim Titel-Mitkonkurrenten SV Triberg – das ist die Wochenendbilanz der Ringer des SV Wacker Burghausen. Trotz des ersten Punktverlusts führt die Staffel von der Salzach weiter die Tabelle der 2. Bundesliga Süd an und ist trotz einiger Verletzungssorgen für die nächsten Kämpfe gerüstet.

Beim 13:13 vor 150 Zuschauern am Feiertag in Triberg sah Trainer Alexander Schrader eine überzeugende Vorstellung seiner Mannschaft, haderte aber mit einigen unglücklichen Entscheidungen der Kampfrichter. "Aus unserer Sicht waren da schon einige Wertungen nicht ganz nachvollziehbar – aber egal, da wollen wir nicht nachkarteln. Schwamm drüber. Die Mannschaftsleistung war sehr gut, das ist für mich das Wichtigste", so Schrader, der sich angesichts der Rippenverletzungen von Miroslav Geshev und Anton Losowik sowie des Nasenbeinbruchs von Johann Eitel im Freistil-Halbschwergewicht gegen Halil Zubairov selbst aufstellen musste, aber nach 1:15 Minuten auf die Schultern befördert wurde. "Ich hätte nach einer blöden Aktion, bei der wir dann etwas rumgewurschtelt haben, gerne noch weiter gerauft, aber da fehlen mir einfach die Kämpfe und das Training", sagte er hinterher.

Für die Highlights aus Burghauser Sicht sorgten Maximilian Lukas und Eugen Ponomartschuk. Im Greco-Mittelgewicht pulverisierte Lukas Teimuraz Beradze beim klaren 8:1-Punktsieg und der aufgerückte Ponomartschuk ließ beim 6:2 im Schwergewicht der Klassiker gegen Robin Ferdinand seine ganze Routine einfließen. Ein fulminantes Debüt feierte Neuzugang Mikyay Naim im Freistil-Leichtgewicht gegen Vladislav Wagner, den er nach 5:01 Minuten aufs Blatt presste.

Mit großer Präsenz zwang im griechisch-römischen Bantamgewicht Virgil Munteanu beim 16:4 Zurab Matcharashvili in die Knie, Ivan Djorev kam dagegen nach Ansicht von Schrader in der Eingangsklasse gegen Viktor Viktorowitsch Lyzen zu kurz: "Ivan macht den ganzen Kampf und verliert beim 5:5 äußerst unglücklich."

Im Greco-Leicht kassierte Andreas Maier seine erste Saisonniederlage, die nicht vermeidbar war, wobei der Burghauser sein Fell gegen Kristian Fris mehr als teuer zu Markte trug. Dagegen haderte Nikolay Kurtev beim 4:6 nach einer Last-Minute-Aktion mit dem Mattenleiter. "Niko hat brutal gekämpft, in meinen Augen war seine Aktion in der Zeit", so Schrader zur ersten Niederlage des Freistil-Weltergewichtlers. Matthias Maasch hatte der Coach im Greco-Welter ebenfalls weiter als 4:0 vorne gesehen und aus seiner Sicht wurde auch Johannes Batt am Mattenrand voreilig abgeklatscht.

Beim Erfolg gegen Anger, den 450 Besucher verfolgten, war die Verletzung von Losowik nach einem unglücklichen Aufprall der einzige Wermutstropfen, ansonsten lief alles nach Plan für Wacker: Im Freistil-Leichtgewicht gelang Neuzugang Enes Akbulut nach einem rassigen Duell mit dem 5:4 gegen den drei Jahre älteren Ilja Vorobov endlich der ersehnte Sieg im Wacker-Trikot, wobei der Ex-Hofer bis kurz vor Schluss zurücklag und mit einem schönen Hüftangriff und anschließender Kippe das Blatt noch wenden konnte. Sehr sicher und fokussiert entschied Andreas Maier das zweite Leichtgewicht mit 12:1 gegen Matthias Eckart für sich.

Eine Klasse höher brachte Kurtev dem Angerer Markus Fürmann mit einem 6:4 die erste Saisonniederlage bei. Weniger spannend, dafür umso spektakulärer war das Gefecht von Maasch im Greco-Weltergewicht. Mit einem sehenswerten Wurf beendete der WM-Teilnehmer das ungleiche Duell gegen Michael Klouceck frühzeitig.

Einen starken Eindruck hinterließ auch Lukas im Greco-Mittelgewicht, der Simon Öllinger fast nach Belieben über die Matte jagte und mit Durchdrehern sowie schönen Wurftechniken vorzeitig 18:0 Punkte sammelte. Sein Freistil-Pendant Batt schien das Geschehen nach einer Rolle aus dem Stand und einer 8:0-Führung Mitte der zweiten Runde im Griff zu haben, ehe Benedikt Argstatter noch mal auf 8:4 herankam. In den beiden unteren Gewichtskategorien machten Djorev und Munteanu mit ihren Gegnern kurzen Prozess, im Schwergewicht war dagegen für Yevhnii Saveta gegen Muskelpaket Armin Majoros nichts zu holen.