Deggendorf
Massive Lieferengpässe: Knappe Pillen in Donau-Isar-Kliniken

07.01.2020 | Stand 18.09.2023, 4:15 Uhr

Seit zwei Jahren meldet Anne Weinmann, Chef-Apothekerin der Zentralapotheke im Donau-Isar-Klinikum in Deggendorf, immer häufiger Medikamenten-Leerstände. Viele Hersteller können nicht mehr liefern. −Foto: Roland Binder

Auf den ersten Blick wirkt die Zentralapotheke des Donau-Isar-Klinikums in Deggendorf gut gefüllt. In den Regalreihen stapeln sich Arzneimittel-Packungen, auf sechs Lagerräume verteilen sich Hunderte von Medikamenten-Kartons. Doch der Schein trügt: Chef-Apothekerin Anne Weinmann meldet immer häufiger Leerstände - und zwar in allen Arzneimittelbereichen. Der Grund: Massive Lieferengpässe."Seit zwei Jahren verschärft sich die Lage drastisch", sagt Weinmann. Ihre Stimme ist ruhig. In ihren Aussagen schwingt aber deutliche Wut mit. "Mittlerweile muss man froh sein, wenn man überhaupt noch Medikamente von Herstellern bekommt." Von rund 200 Lieferanten bezieht die 52-Jährige lebenswichtige Arzneimittel für die Donau-Isar-Kliniken in Deggendorf, Landau und Dingolfing, ebenso für die Asklepios-Klinik in Schaufling und das BRK. Doch zehn Prozent der Mittel, die sie zur Versorgung der Stationen und Funktionseinheiten benötigt, sind bei den Stammlieferanten nicht mehr erhältlich. "20 bis 30 Firmen sind nicht lieferfähig."Mehr dazu:- Knappe Pillen in der Apotheke - Arznei-Lieferengpässe nehmen zuBetroffen ist jeder Medikamentenbereich. "Die Liste reicht von A wie Antiallergika bis Z wie Zytostatika", erklärt Weinmann. Akuter Mangel herrsche derzeit etwa beim gängigen Narkosemittel Propofol sowie bei Cytarabin-haltigen Arzneimitteln, die zur Bekämpfung von akuter Leukämie eingesetzt werden.Mehr dazu lesen Sie in der Mittwochsausgabe der Deggendorfer Zeitung (Online-Kiosk) oder kostenlos im PNP Plusportal.