Deggendorf
Martins-Schule: Das Kunstwerk bleibt

25.06.2019 | Stand 18.09.2023, 3:48 Uhr

So soll die Grundschule künftig aussehen: Rechts die neu gebaute Turnhalle, in der Mitte das komplett umgebaute und vergrößerte Schulgebäude und links der Anbau an die Mittelschule, der künftig für die Grundschule genutzt wird. −Quelle: Brunner Architekten

Architekt Robert Brunner hat am Montag im Stadtrat erstmals eine Visualisierung gezeigt, wie die Grundschule St. Martin nach der Generalsanierung und Erweiterung von der Egger Straße aus aussehen wird. Mit dem typischen 50er-Jahre-Bau wird die neue Schule dann nichts mehr gemeinsam haben – fast nichts. Denn natürlich tauchte im Stadtrat die Frage auf: Was wird mit dem Kunstwerk an der Ostseite passieren? Es bleibt, wenn auch nicht mehr so gut sichtbar wie heute.

Der Künstler Rudolf Böttger, der damals in Metten lebte, hat in den 50er Jahren mehrere Sgraffitos, Bilder in einer Putzkratztechnik, an öffentlichen Fassaden gestaltet. Als es vor drei Jahren um eine energetische Sanierung der Grundschule St. Martin ging, hat der Stadtrat zunächst beschlossen, das dortige Sgraffito zu sichern und dann unter Dämmplatten verschwinden zu lassen. Dagegen protestierten mehrere Kunstschaffende. Tatsächlich änderte der Stadtrat seinen Beschluss zu dem Werk Böttgers, aber nicht wegen des Protestes, sondern aus Kostengründen: Dämmplatten anzubringen, ohne Dübel in das großflächige Kunstwerk zu bohren, wäre nicht mit vernünftigem Aufwand möglich, erläuterte das Bauamt damals. Stattdessen solle die Wand von innen gedämmt werden.

Mittlerweile ist klar, dass es nicht bei einer energetischen Sanierung bleibt, sondern dass die Schule generalsaniert und vergrößert und die Turnhalle ganz neu gebaut wird. Doch auch wenn die Schule nun optisch einen völlig neuen Charakter bekommt – eine erneute öffentliche Diskussion über das Sgraffito wolle er sich nicht antun, sagte OB Christian Moser im Stadtrat. Also bekam der Viechtacher Architekt Robert Brunner den Auftrag, das Kunstwerk zu erhalten.

− stg