Deggendorf
Kritik an Verwendung von China-Granit auf der Gartenschau

08.04.2014 | Stand 17.09.2023, 23:22 Uhr

Bereits im November 2011 verlegten Arbeiter große Platten aus China-Granit vor und um die Stadthalle. − Foto: Archiv/Binder

Auf dem Gelände der Deggendorfer Landesgartenschau ist Granit aus China verbaut worden. Das kritisiert Jürgen Barthel, Vorsitzender des Kreisverbandes Niederbayern-Mitte der Partei Die Linke. "Es ist bezeichnend für das Heimatgefühl der CSU-Kommunalpolitik, dass hier Materialien aus fernen Ländern unter ökologisch fragwürdigen Bedingungen hergekarrt werden, obwohl die Bayerwaldregion für ihre Natursteinproduktion weit bekannt ist. (...) Wer von Nachhaltigkeit spricht, sollte dies auch in die Tag umsetzen. Regionale Kreisläufe dürfen nicht nur in Parteiprogramme eine Rolle spielen", wettert Barthel in einer Pressemitteilung und verweist auf den Arbeitsplatzverlust in der Natursteinbranche im Bayerischen Wald durch die Billig-Importe.

Die Berliner Firma Besco (Berliner Steincontor GmbH) hat nach eigenen Angaben rund 3000 Tonnen Sonderelemente, überwiegend in Form von Parallelogramm- und Trapez-Zuschnitten, mit Materialstärken zwischen zwölf bis 50 Zentimeter als Bodenbelag, Sitzgelegenheiten und Designelemente für die Landesgartenschau geliefert.

"Wir müssen als EU-Projekt auch EU-weit ausschreiben", betont die Geschäftsführerin der Landesgartenschau, Waltraud Tannerbauer, auf Nachfrage. Auch Erwin Scheungrab, Abteilungsleiter im Stadtbauamt, kann an der Verwendung von Naturstein aus China nichts Verwerfliches finden. "Die Vergabe ist ordnungsgemäß gelaufen. Wir haben nun mal einen Weltmarkt und wenn wir Waren nach China verkaufen, müssen wir akzeptieren, dass im Gegensatz chinesische Waren zu uns importiert werden."

− sheMehr zu diesem Thema lesen Sie in der Deggendorfer Zeitung vom 9. April