Kratzen, beißen, brillieren: Heiße Derby-"Tänze" in Freyung, Osterhofen und Salzweg erwartet

28.07.2017 | Stand 19.09.2023, 0:04 Uhr

− Foto: Helmut Müller

Drei Derbys stehen im Fokus des 2. Spieltags der Bezirksliga Ost: In Salzweg steht der 1. FC Passau vor seiner nächsten Reifeprüfung, in Freyung will der SV Perlesreut jede Schwächen des TV nutzen und Osterhofen erwartet gegen Plattling viele Zuschauer. Der Ausblick:

2. Spieltag: Freitag, 19 Uhr: Salzweg – Passau; Samstag, 15 Uhr: Osterhofen – Plattling, Seebach – Hohenau, Grafenau – Künzing; 16 Uhr: Mariaposching – Schalding II, Ruhmannsfelden – Hauzenberg II; 17 Uhr: Freyung – Perlesreut, Schöfweg – Tiefenbach.

Salzweg – Passau (Freitag, 19 Uhr)
Überraschend haben die Salzweger zuletzt einen Punkt aus Künzing mitgenommen, und das nach 0:2-Rückstand. Jetzt kommt ein anderes Kaliber, das man mit geschwächtem Aufgebot herhalten soll. Mit Petr Kulhanek fehlt Spielertrainer Tobias Grabl die zentrale Figur in der Offensive (Sebastian Lippert ist krank), "der Rest ist an Bord", meldet der Trainer, dem mit seiner Truppe wohl viel Abwehrarbeit bevorsteht. "Ob es für etwas Zählbares reicht, bleibt abzuwarten..." Gegenüber erwartet Benedikt Wagner "eine Herausforderung, auf die wir uns schon freuen". Der Passauer Trainer hat registriert, "dass die Mannschaft von Tobi Grabl zunehmend stabiler wirkt". Er will aber den Schwung aus dem Auftaktsieg gegen Schöfweg "mitnehmen und die Bilanz gegen den Nachbarn aufwerten". Gerlsberger, Kreyssig und Schneider sowie der gesperrte Wiesmaier sind beim Gast außer Gefecht.

Video: So heizt der FC Salzweg seinen Fans für das Heimspiel ein:



Osterhofen – Plattling (Samstag, 15 Uhr)
Nach dem 1:1-Remis in Perlesreut will die vor der Saison hochgehandelte Spielvereinigung Osterhofen gegen Plattling den ersten "Dreier" der Saison einfahren. "Wir wollen gewinnen", sagt Abteilungsleiter Werner Sixt ohne Umschweife. Die Plattlinger dagegen müssen neben der 1:3-Auftaktpleite gegen Ruhmannsfelden auch die schwere Verletzung ihres Spielertrainers Matthias Süß (28) verdauen, der sich einen Kreuzbandriss zugezogen hat.

Grafenau – Künzing (Samstag, 15 Uhr)
Günther Himpsl, Trainer des ersten Tabellenführers, strotzt vor Selbstbewusstsein: "Ich möchte, dass in Grafenau möglichst wenig Punkte zu holen sind", sagt der 60-Jährige vor dem ersten Heimspiel. Personell hat er zwei Alternativen mehr: Simon Euler dürfte für Samstag fit werden und Fritz Simmet ist aus dem Urlaub zurück. Für die Künzinger verlief der Start enttäuschend. Die Spieler waren nach dem 2:2 gegen Salzweg geknickt, verrät Trainer Robert Rothmeier. "Es ist schade, weil wir den kleinen Tick stärker waren, aber kein Problem: wir dürfen noch 29 Mal ran", sagt der 52-Jährige. In Grafenau rechnet er sich durchaus etwas aus, "weil wir gut drauf sind". Vor dem Gegner hat er dennoch Respekt: "Die haben offensiv Qualität, eine Riesenherausforderung, auf die wir uns freuen." Die Gäste reisen in Bestbesetzung an.

Seebach – Hohenau (Samstag, 15 Uhr)
Obwohl die Ausgangssituation für seine Mannschaft spricht, warnt Seebachs Trainer Thomas Prebeck: "Sie werden kämpfen und haben mit Moosbauer einen Stürmer, der uns vor zwei Jahren Probleme gemacht hat." Sein Team müsse eine Leistung wie bei Hauzenberg II aufs Feld bringen, fordert er. Bis auf Benjamin Baumgartner (Rippenprellung) sind alle fit, auch Tobias Biermeier und Matthias Lallinger. Für Neuzugang Marco Eder (34) lag am Donnerstag noch keine Spielberechtigung vor. Nacheinander bekommt es der SV Hohenau mit den Landesliga-Absteigern Seebach, Ruhmannsfelden und Osterhofen zu tun. Spielertrainer Andi Eberl kann nicht erwarten, dass sein Team in diesen Spielen massig punktet. "Wir müssen ruhig bleiben, unsere Leistung abrufen und da sein, wenn der Gegner eine Überraschung zulässt." Der SVH reist mit dem gleichen Kader an, der gegen Grafenau 0:3 verlor.

Mariaposching – Schalding II (Samstag, 16 Uhr)
Zwei Sieger des 1. Spieltags stehen sich auf der "Sebastian-Graßl-Sportanlage" in Loham gegenüber. Zum Sommerfest der Spvgg wünscht sich Vorstand Alexander Reithmeier einen Heimsieg. Den wollen die "Heiwischer" mit der Taktik aus dem Spiel in Tiefenbach realisieren: Defensiv gut stehen und vorne eiskalt verwandeln. "Ein ganz anderes Spiel" als beim Überraschungssieg über Freyung erwartet Christian Süß. "Mariaposching hat eine sehr erfahrene und robuste Mannschaft", weiß der Schaldinger Coach, der das Team seines ehemaligen Kameraden Philipp Zacher in Tiefenbach beobachtet hat. Süß’ Vorstellung: "Mit einem Punkt könnten wir sehr gut leben."

Ruhmannsfelden – Hauzenberg II (Samstag, 16 Uhr)
Als "enorm wichtig" wertete es Spvgg-Coach Viktor Stern, dass sein Team das Auftaktspiel in Plattling gewann. "In dieser Phase der Saison ist es normal, dass du nicht über 90 Minuten konstant die Leistung abrufst", so der 65-Jährige über die kleineren Wackler nach der Halbzeit. Stern hat sich die Hauzenberger zuletzt angesehen, erwartet ein robustes, zweikampfstarkes Team, "das man mit einer Topleistung schlagen kann". Fehlen wird nur TW Mario Vogl (Ellenbogenverletzung). Stefan Früchtl (nach Oberschenkelproblemen) und Niklas Hauner (Rotsperre abgelaufen) kehren wohl zurück. "Wir haben gegen Seebach trotz der Niederlage gesehen, dass wir nicht chancenlos sind", sagt Heinz Bretl. Hauzenbergs Trainer weiter: "Ruhmannsfelden ist haushoher Favorit, den wir mit viel Leidenschaft zu ärgern versuchen werden." Er freut sich, dass Severin Hirz weiter für die "Zweite" auflaufen kann, zudem über die Rückkehr von Andi Schmid und den ein oder anderen Kaderspieler der 1. Mannschaft.

Freyung – Perlesreut (Samstag, 17 Uhr)

Durch die Start-Pleite ändert sich für Freyungs Trainer Alex Schraml nichts für das Heim-Derby: Nur ein Sieg zählt für den TV, der unter Schraml auf eigener Anlage unbesiegt ist (15 Spiele: elf Siege, vier Remis). Für Gäste-Trainer Oliver Aigner ist es ein besonderes Spiel. Der 44-Jährige lebt in der Kreisstadt und spielte jahrelang für den TV. Außerdem kennen sich die beiden Übungsleiter bestens, unter Spielertrainer Schraml spielte Aigner für den TSV Mauth. Am Samstag sind sie freilich Konkurrenten und beide wollen das Maximum holen. "Wenn sich die Chance ergibt, spielen wir auf Sieg", sagt Aigner. Zunächst aber wollen die Perlesreuter die "wahrscheinlich beste Offensive der Liga" in Griff bekommen. Fehlen werden weiterhin Josip Celčic (krank), Marco Sterr (Muskelverletzung) und Simon Kern (Rotsperre). Der TV muss ohne Max Bachl (Urlaub) und Max Nendel (privat verhindert) auskommen.

Schöfweg – Tiefenbach(Samstag, 17 Uhr)
Schöfwegs Spielertrainer Marco Friedl stuft die Gäste als "unangenehme Mannschaft ein gegen die wir uns letzte Saison schwer getan haben" (2:2, 0:1). Trotzdem glaubt der 32-Jährige an den ersten Dreier, weil in Passau (0:2) die Leistung richtig gut war: "Läuferisch wie kämpferisch, jetzt müssen wir noch konzentrierter beim Torabschluss sein." Christian Schwankl und Alex Pauli fehlen weiterhin, Simon Gigl ist angeschlagen. Spielerisch "aufgemörtelt" wird das Tiefenbacher Team durch die Brüder Spannbauer (aus dem Urlaub zurück). "Ich erwarte vollen Einsatz, sonst wird es schwierig, etwas zu holen", fordert Gäste-Coach Axel Dichtl. Er kennt Schöfweg als "robuste Mannschaft mit einigen sehr guten Einzelspielern".

− brö/fed/mid