TH Deggendorf
Kinderuni mit Orgel und Cello

12.11.2017 | Stand 18.09.2023, 2:21 Uhr

Norbert Sosnowsky erklärt die mitgebrachte transportable Orgel. Foto: THD

In einem gut gefüllten Hörsaal startete die Kinderuni der TH Deggendorf ihr neues Programm für das Wintersemester 2017/18. Diplom-Ingenieur Norbert Sosnowsky weihte die Besucher in die Mechanik seiner transportablen Orgel ein, die er extra für diesen Anlass auf einem Anhänger mitbrachte.

Er baute die Seitenwände und den Deckel ab, um den Blick ins Innere frei zu geben. Alle Kinder waren eingeladen nach vorn zu kommen und ganz nah hineinzuschauen. Auch Anfassen war erlaubt. Im Verlaufe der Vorlesung wurden außerdem die Klaviatur (Tasten) ausgebaut und verschiedene Orgelpfeifen gezeigt. So lernten die Kinderunistudierenden etwas über die verschiedenen Bauarten, Materialien (Holzarten, Metall) und Formen der Pfeifen. Die Länge der Pfeifen bestimmt die Tonhöhe: Kurze Pfeifen ergeben hohe Töne – lange Pfeifen erklingen in tiefen Tönen. Dies demonstrierte der Dozent, indem er einzelne Pfeifen aus der Orgel nahm und hineinblies. Die in der Pfeife schwingende Luft wird als Ton wahrgenommen. Lange Pfeifen sind zum Teil gebogen, damit sie in den Orgelkasten hineinpassen. Eine Biegung alleine hat auf den Ton keine Auswirkung, wie Norbert Sosnowsky erklärte. Je nach Bauart unterscheidet man weiterhin zwischen Lippenpfeifen, bei der der Ton wie bei der Blockflöte entsteht und den Zungenpfeifen, die man eher mit einer Klarinette vergleichen kann.

Weiterhin erfuhren die Kinder, dass das Ziehen der Register verschiedene Klangfarben bewirkt und die Fußklaviatur für das Spielen der tiefen Töne genutzt wird. Für manche war sicherlich die Tatsache neu, dass Metallorgelpfeifen sogenannte Schnecken besitzen, mit denen sie gestimmt werden können. Das sind kleine Bereiche am oberen Ende einer Orgelpfeife, die wie eingeschnitten aussehen und nach unten aufgerollt werden können, ähnlich wie der Deckel einer Fischkonservendose. Damit wird die Länge der Pfeife bzw. die Länge der schwingenden Luftsäule variiert, was den Ton verändert. Dieses Prinzip wurde zur Veranschaulichung zusätzlich am Cello gezeigt, bei dem man die Saiten spielen kann, ohne sie zu drücken (Grundton der Saite) oder eben mit gedrückter Saite, was diese verkürzt und der Ton so auch höher wird. Wichtig bei der Orgel ist außerdem, dass die Pfeifen mit Luft aus einem Gebläse versorgt werden. Die gewünschten Pfeifen werden angesteuert, indem man die Tasten der Klaviatur drückt. Damit öffnet sich über eine Mechanik ein Ventil an der entsprechenden Pfeife und der Ton erklingt.