"So ein Glück, dass ich Dich habe." Als die ehrenamtliche Theresa diesen Satz von einer Elfjährigen gehört hat, die sie im Namen der Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München (AKM) begleitet, ist ihr das Herz aufgegangen. Sie fährt mit dem Mädchen, dessen große Schwester schwerst krank ist, alle zwei Wochen zu dem Stall, in dem die Elfjährige eine Reitbeteiligung hat. Sie möchte dem Kind regelmäßig ein paar Stunden Normalität schenken. Auf den gemeinsamen Autofahrten wird über vieles gesprochen und Theresa lernt viel über Pferde.
Theresa kämpft mit Tränen der Rührung, wenn sie davon erzählt, wie viel ihr diese Arbeit gibt. Sichtlich berührt waren davon am Freitagnachmittag in Niederalteich die 15 Teilnehmer des Kurses, die nach dessen Abschluss im Mai selbst ehrenamtlich in Familien gehen wollen, in denen ein Kind oder ein Elternteil lebensbedrohlich krank ist. Ihr Auftrag ist dann, für ein bestimmtes Kind in der Familie rund vier Stunden in der Woche da zu sein, mit ihm Dinge zu tun, die es gerne macht, und über Dinge zu reden, die innerhalb der Familie schwer zu thematisieren sind. Und das so lange, wie es gewünscht ist – wenn es so sein soll, auch über den Tod des schwerst kranken Familienmitglieds hinaus.
Die 2004 gegründete AKM betreut im Jahr mit 70 haupt- und rund 300 ehrenamtlichen Mitarbeitern rund 400 Familien. 2018 hat die Stiftung, die bis dahin nur von München aus tätig war, zwei weitere Zentren für Oberbayern und in Landshut eines für Niederbayern eröffnet. Das Landshuter Zentrum mit Leiter Klaus Darlau hat den ersten Kurs außerhalb von München auf die Beine gestellt. Schulungsort ist das St.-Ursula-Hospiz in Niederalteich. Die 15 Teilnehmer – davon eine Handvoll aus dem Landkreis Deggendorf und die anderen aus dem Raum Landshut und dem Raum Passau – treffen sich an seit Januar einmal im Monat ein Wochenende lang dort mit Schulungsleiterin Katharina Deeg. Sie und weitere Referenten erklären den Teilnehmern an den fünf Wochenenden jeweils von Freitagnachmittag bis Sonntagnachmittag alles Wissenswerte zu ihrem zukünftigen Ehrenamt.
− kw
Mehr darüber lesen Sie am bundesweiten Tag der Kinderhospiz, Montag, 10. Februar, in der Deggendorfer Zeitung.
