An Halloween laufen ja gerne allerlei pelzige Gestalten mit großen Zähnen durch die Straßen. Ein waschechter, ausgewachsener Biber ist aber trotzdem etwas Kurioses. So einer hat sich am Dienstag kurz vor Mitternacht in die Fischerstraße in Plattling (Landkreis Deggendorf) verirrt. Anwohner entdeckten den Streuner und riefen die Tierrettung Deggendorf zu Hilfe. Zusammen brachten sie den Biber sicher wieder nach Hause an die Isar.
Nicole Neueder engagiert sich bereits seit vier Jahren ehrenamtlich bei der Tierrettung. In der Halloween-Nacht stand sie das erste Mal einem Biber gegenüber. Der normalerweise zuständige Biberbeauftragte sei nicht zu erreichen gewesen. "Ich war erschrocken, wie groß die sind", erzählt Neueder im Gespräch mit der PZ. Auf 20 bis 25 Kilo schätzt sie das Kampfgewicht des Nagetiers. Und ein kleiner Kampf sei es auch gewesen, den Biber einzufangen – denn der wollte immer wieder flüchten.
Da packten Neueder und ihr Kollege ihre Geheimwaffe aus ihrem Wagen: eine Decke. Diese warfen sie über das Tier. "Wenn man ihnen das Licht nimmt, sind sie meist nicht mehr so mutig", weiß Neueder. Und tatsächlich: Der Biber ließ sich jetzt problemlos in eine Hundebox und in den Tierrettungswagen stecken. In diesem transportierten sie ihn ans nächstgelegene Isarufer. Die kurze Autofahrt gefiel dem Biber ganz und gar nicht. Mit lautem Fauchen machte er auf sich aufmerksam, wollte so schnell wie möglich raus aus seinem "Gefängnis". An der Isar angekommen, sperrten die Tierretter die Hintertür der Hundebox auf und ließen den Nager raus. Sofort war alles vergeben und vergessen. Gemütlich watschelte der Biber in Richtung Flussufer...
− cav
Dieses Video vom Biber postete die Tierrettung Deggendorf.
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