Deggendorf
Herbergssuche führt Kalbin Jacky nach Wörth

23.12.2016 | Stand 18.09.2023, 1:36 Uhr

Für seine Jacky will Georg Treiber auch weiterhin alle Hebel in Bewegung setzen. Jetzt soll das Tier auf einen Gnadenhof in der Oberpfalz umziehen. − Foto: Mittermeier

Viel Tumult um Jacky – so könnte ein Kinderbuch aus den 50er Jahren heißen. Die Posse ist aber leider real und dreht sich um die dreijährige Fleckvieh-Kalbin Jacky und ihren Besitzer, Ex- Stadt- und Kreisrat Georg Treiber. Die Wasserleitung war vor wenigen Wochen eingefroren, der Mist türmte sich hinter Jacky und ihr Besitzer hatte dem Rindvieh das Versprechen gegeben, "dass sie nicht geschlachtet wird und leben darf". Nur wie er dem Tier ein lebenswertes Dasein während der Wintermonate gestalten sollte, da stieß der schwer zuckerkranke und beinamputierte Rentner an seine Grenzen.

Zwei Versuche, Jacky über den Winter bei Bauern in der Umgebung einzustellen, scheiterten an der Intervention des Veterinäramtes. Pressesprecher Oliver Menacher vom Deggendorfer Landratsamt: "Beiden Bauern hätten wir untersagen müssen, ihre Tiere weiterhin in den Vertrieb zu bringen, weil der Kalbin von Herrn Treiber die Impfdokumente fehlten." Doch nun hat Georg Treiber neue Hoffnung, dass sich sein Wunsch nach einem anderen Platz für Jacky doch noch erfüllt. "Es hat sich eine Frau von einem Gnadenhof in der Oberpfalz gemeldet. Der steht in Wörth an der Donau und die Frau hat dort keine anderen Kühe, deshalb könnte sie Jacky gleich aufnehmen." Auf Anfrage der DZ bestätigte Anne-Marie Prem vom Tierschutzhof Oberpfalz in Wörth an der Donau, dass sie Jacky aufnehmen und fünf Monate in Quarantäne stellen würde. "Ich habe sonst keine Kühe, deshalb hat auch das Veterinäramt Regensburg keine Einwände." Geklärt werden muss jetzt noch der Transport von Jacky nach Wörth, "der unterliegt nämlich ebenfalls dem Seuchenschutz." Sie gehe aber davon aus, dass das Tier zwischen Weihnachten und Neujahr umziehen könne.

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