Ex-Profi und Hankofen-Coach zieht vor Gericht: Vitus Nagorny verklagt Sparkasse Niederbayern-Mitte

03.02.2017 | Stand 18.09.2023, 23:49 Uhr

Vitus Nagorny trainierte zuletzt die SpVgg Hankofen-Hailing. − Foto: Archiv Butzhammer

Vitus Nagorny fühlt sich von der Sparkasse Niederbayern-Mitte getäuscht: Ein Anlageberater soll ihn seiner Meinung nach beim Abschluss von Immobilienfonds "komplett falsch" beraten haben. Unterm Strich habe er in der Sache über 30.000 Euro verloren, sagte der 38-jährige Dingolfinger der Landauer Neuen Presse. Jetzt zieht der ehemalige Fußball-Profi, der zwischen 2007 und 2008 für den FC Bayern München in der zweiten Mannschaft spielte, vor Gericht. Am 14. März soll der Fall vor dem Landgericht Regensburg verhandelt werden. Fußballerisch war Nagorny zuletzt beim Bayernligisten Spvgg Hankofen tätig.

Anfang 2009 habe ein Berater der Sparkasse Niederbayern-Mitte ihm einen Immobilienfonds als "sichere" Anlagemöglichkeit angepriesen. "Er hat gesagt, das Ganze sei mündelsicher." Mündelsicher werden im Fachjargon Anlagen bezeichnet, bei denen Wertverluste praktisch ausgeschlossen sind. Nagorny, der zuletzt als Trainer der Bayernligisten SpVgg Hankofen-Hailing in der Fußballwelt tätig war, investierte einen sechsstelligen Betrag. Eineinhalb Jahre sei es wie versprochen gelaufen, der Fond habe Rendite abgeworfen. Ab 2010 sei der Fond endgültig in Schieflage geraten, wurde geschlossen, nicht wieder eröffnet und werde momentan aufgelöst. Nagorny ist überzeugt: "Das Produkt hätte mir schon 2009 nicht als mündelsicher verkauft werden dürfen." Die Sparkasse Niederbayern-Mitte weist den Vorwurf der Falschberatung zurück. Ein Sprecher des Kreditinstituts betonte gegenüber der Landauer Neuen Presse: "Wir sind davon überzeugt, dass die Beratung von Herrn Nagorny ordnungsgemäß abgelaufen ist." Die Beratungsunterlagen seien vorhanden, aus denen definitiv ersichtlich sei, dass Nagornys Hauptziel auf einen möglichst hohen Ertrag gerichtet gewesen wäre. "Das Thema Sicherheit war zu diesem Zeitpunkt zweitrangig", heißt es vom Kreditinstitut weiter.

Ein Verkauf der Anteile wäre jederzeit möglich gewesen, auch über die Aussetzung der Anteilsrücknahme habe man Nagorny aufgeklärt. "Dieser hat sich trotzdem bewusst für diese Anlage entschieden." Obwohl der zuständige Berater seinem Klienten vom Kauf der letzten Tranche sogar ausdrücklich abgeraten habe, soll Nagorny weitere Anlage-Teile gekauft haben. Es habe eine umfassende Aufklärung stattgefunden, teilt der Sprecher weiter mit, der Wunsch des Kunden habe im Mittelpunkt gestanden. Trotzdem würde Vitus Nagorny nun "falsche Behauptungen aufstellen".

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