Deggendorf
Endlich: Ein Dorf-Treffpunkt für alle

11.12.2014 | Stand 17.09.2023, 23:55 Uhr

So soll es ausschauen: Die Moschee (hinten) und das Vereinsheim bilden am Unteren Sommerfeldweg ein Ensemble. −Grafiken: Bauamt

Für die Stadt ist es das größte Hochbauprojekt im kommenden Jahr. Für die Fischerdorfer ist noch viel mehr als das: ein Treffpunkt, ein Raum, in dem man gemütlich beieinander sitzen, Versammlungen abhalten oder Feste feiern kann. Das Vereinsheim im Unteren Sommerfeldweg soll zusammen mit der benachbarten Moschee des türkisch-islamischen Kulturvereins, der Jugendverkehrsschule, dem Spielplatz und einem neuen Bolzplatz ein echtes Bürgerzentrum für die Fischerdorfer werden. "Es gibt ja momentan gar nichts mehr", stellt Hermann Schwarz, Vorsitzender des Krieger- und Soldatenvereins fest. Er lagert die Fahnen des Vereins zurzeit zu Hause und muss sie dafür nach jedem Gebrauch mühevoll zerlegen. Jeder Verein kocht bisher "sein Süppchen", das findet auch Günther Hartl, Schützenmeister bei den Altbayern, schade. Dabei würde man sich gerne auch mal mit anderen Fischerdorfern zum Ratschen treffen. Es kennen sich ohnehin alle. Markus Heckendorf von den Dorffreunden zum Beispiel ist "praktisch in allen Vereinen Mitglied, die in das neue Vereinsheim kommen". Neben den Dorffreunden, die sich einst zusammengeschlossen haben, um Sonnwendfeiern und Dorfweihnacht zu stemmen, sind das die Bauernbruderschaft, die Tischgesellschaft Seerose als Veranstalter des jährlichen Maibaum-Aufstellens, der Krieger- und Soldatenverein und die beiden, die bis zur Flut noch eigene Vereinsheime hatten: die Altbayern und die Eisstockschützen. Deren Vorsitzender Friedrich Zitzelsberger sagt: "Die Flut hat gezeigt, dass man noch mehr zusammenhalten kann."

Seinen Verein hat es ebenso schlimm erwischt wie die Nachbarn, die Hauptschützen. Die werden ihr beschädigtes Gebäude mit den 50-Meter-Schießständen am Unteren Sommerfeldweg abreißen und am Sandnerhof 100-Meter-Stände bauen. Dann muss auch das bisherige, 1990 gebaute und 2006 erweiterte Heim der Eisstockschützen weg. "Ich bin guter Dinge", sagt Friedrich Zitzelsberger über das neue Vereinsheim, an das zwei überdachte Stockbahnen angebaut werden. für die Altbayern beherbergt es im Obergeschoss acht Schießstände – und zwar moderne elektronische.

Der neue Treffpunkt für alle ist nach dem Raum der Stille im Stadthallenpark und der Krippe beim Hafenbrädl-Kindergarten das dritte Bauwerk, das die Fachleute in der Bauverwaltung selbst planen, statt es an Architektenbüros zu vergeben. Die Kosten für den voraussichtlich 800000 Euro teuren Bau sollen sich aufteilen: Jeweils 200000 Euro steuern die Altbayern und die Eisstockschützen aus ihrer staatlichen Flut-Aufbauhilfe bei, 100000 Euro gibt’s von der Dorferneuerung, 300000 Euro nimmt die Stadt in die Hand, die auch Träger des Gebäudes bleibt. Die Versorgungskosten, zum Beispiel Strom und Wasser, ebenso wie die Einrichtung werden die Vereine unter sich aufteilen. Deren Vertreter sind sich sicher, dass das Konzept aufgeht.

− kw

Mehr dazu lesen Sie am Freitag, 12. Dezember, in der Deggendorfer Zeitung.