Eine Pausenterrasse für die Grundschule

03.03.2020 | Stand 18.09.2023, 4:23 Uhr

Die alte Turnhalle ist schon weg, in zwei Wochen beginnen die Bauarbeiten. Zwischen dem Schulgebäude und der Straße soll die Terrasse entstehen. −Foto: Binder

Die Kinder der Grundschule St. Martin sollen in der Pause mehr Platz bekommen. In die Planungen für die Generalsanierung und Erweiterung der Schule wurde eine zusätzliche Terrasse aufgenommen. Im Stadtrat gab es am Montag eine längere Diskussion, weil diese nicht barrierefrei erreichbar wäre. Nun wird nachgebessert.

Die Idee für die zusätzliche Pausenfläche entstand nach einem Informationsabend, an dem den Eltern der Grundschüler die Pläne vorgestellt wurden. Bislang wurde eine Laufbahn entlang der Egger Straße in den Pausen und für die Nachmittagsbetreuung genutzt. Doch nun muss diese Laufbahn dem Neubau der Turnhalle weichen, die näher an die Straße rückt. In dem Eck zwischen Schule und Turnhalle wird ein eingeschossiges Gebäude mit einem separaten Zugang für Vereine von der Egger Straße und Lagerräumen entstehen. Eigentlich war dafür ein Gründach vorgesehen, nun kam die Idee auf, stattdessen eine Terrasse auf das Gebäude zu setzen.

Im Stadtrat stieß dieser Vorschlag – trotz Mehrkosten von 150000 Euro – auf einhellige Zustimmung. Allerdings entwickelte sich schnell eine intensive Diskussion über die Anbindung an den Pausenhof, der rund ein halbes Stockwerk tiefer liegt. Mehrfach wurde bemängelt, dass die eingezeichnete Stahltreppe zu schmal sei. Vor allem aber ging es darum, dass die Terrasse für ein Kind im Rollstuhl nicht erreichbar wäre.

Hochbauamtsleiter Michael Plecher und OB Christian Moser argumentierten bei der ersten Frage nach der Barrierefreiheit noch, dass es sich lediglich um einen 185 Quadratmeter großen Bereich handele und der bestehende 1090 Quadratmeter große Pausenhof natürlich barrierefrei sei. Eine Rampe müsste bei der zu überwindenden Höhe einigen Platz im Pausenhof wegnehmen, meinte Plecher. Ein Zugang aus dem Gebäude sei nicht möglich, weil die Wand hinter der Terrasse an keinen Flur grenzt.

Vor allem die Wortmeldung von Alois Schraufstetter kippte die Stimmung. Als Vater eines Sohnes im Rollstuhl stellte er entscheiden fest: Das kann man den betroffenen Kindern nicht antun, dass sie nicht mitkönnen, wenn ihre Kameraden auf die Terrasse gehen. Wenn sie nicht barrierefrei sei, wäre es besser, ganz auf die zusätzliche Fläche zu verzichten, meinte Schraufstetter.

− stg