TH-Deggendorf
Das Glashaus lindert die größte Mensa-Not

15.03.2017 | Stand 18.09.2023, 1:48 Uhr

Noch einmal drüberwischen, bevor der Studenten-Ansturm kommt: Dagmar Bauer-Böhm und Ivonne Unger (hinten) arbeiten fürs Studentenwerk im Glashaus. − Foto: Binder

250 Sitzplätze für inzwischen 6000 Studenten und 600 Mitarbeiter – man muss kein Rechenkünstler sein, um zu sehen, wie eng es in der Mensa der Technischen Hochschule zugeht. Eine provisorische Erweiterung gibt’s ab dem Semesterbeginn am Mittwoch im Glashaus – eine bauliche Vergrößerung auf dem Campus ist geplant.

Und zwar soll ein auf Säulen gestellter, insgesamt 600 Quadratmeter großer Anbau auf der Rückseite des Mensa-Baus 270 weitere Sitzplätze schaffen – und das auf 250 Quadratmetern. Damit ist der Speisesaal sogar etwas größer als der in der bisherigen Mensa. Die Küche, erklärt Kanzler Gregor Jaburek, muss nur erweitert werden, eine komplette zweite Küche braucht’s nicht. 5,5 Millionen Euro sind für Bau und Technik eingeplant, sagt Jaburek.

Die Pläne sind fertig, der Bauantrag ist gestellt und liegt seit Mitte Januar zur Genehmigung in München. Im Staatshaushalt 2017/2018 ist der Bau noch nicht berücksichtigt. Entweder kann er also in den 2019/2020er Haushalt kommen, sodass der Anbau 2019 begonnen und 2021 fertig werden könnte. Eine geringe Hoffnung haben die Deggendorfer allerdings auf den Nachtragshaushalt 2017/2018 – dann ginge es entsprechend schneller. Laut Staatssekretär Bernd Sibler steht da noch gar nichts fest. Voraussichtlich werde der entspreche Kabinettsbeschluss im Herbst gefasst, zum neuen Jahr komme das Ganze in den Landtag. Ob es eine so baldige Chance für die Mensa gibt? "Das kann man nicht einschätzen", so Sibler. Eine gute Voraussetzung ist allerdings der inzwischen anerkannte Flächenbedarf über die 600 zusätzlichen Quadratmeter.

Mit dem Anbau und den dann insgesamt rund 1100 Quadratmetern Mensa, erklärt Sibler, decke man den errechneten Bedarf von 4500 Studierenden – und weil ja mit Praxissemestern etc. nicht immer alle vor Ort sind, ist das eine realistische Größe.

Wie dringend die Erweiterung ist, zeigt auch die schnell geschaffene provisorische Lösung: Die wurde in der zwischenzeitlich leer stehenden Gastronomie im ITC2, gegenüber dem Campus, gefunden. In dem früheren Speiselokal im Erdgeschoss des Würfels, den man unter dem Namen der früheren Disco "Glashaus" kennt, stand schon alles bereit. Die Hochschule hat die Gastro-Räume zusätzlich von der Eigentümer-GmbH DEG-Immobilien angemietet. Drei Mitarbeiter musste man dafür zusätzlich einsetzen, erklärt Markus Reitmair, Abteilungsleiter Hochschulgastronomie im Studentenwerk Niederbayern-Oberpfalz. In Deggendorf haben bisher zwölf Mitarbeiter des Studentenwerks gearbeitet, jetzt sind es 15. Sie bieten im Glashaus täglich wechselnd zwei Gerichte an, eines davon ohne Fleisch, zudem gibt’s Getränke und Snacks. Das Glashaus mit seinen 80 Sitzplätzen, im Sommer plus Biergarten, soll so zumindest die größte Not lindern.

− kw

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