Ringen
Burghausen verteidigt Zweitliga-Spitze mit engen Siegen gegen Hallbergmoos und in Freiburg

10.11.2015 | Stand 18.09.2023, 20:11 Uhr

Saisondebüt mit Sieg und Niederlage: Wackers Ungar Gergely Kiss (rechts) unterlag im Schwergewichtskampf gegen Hallbergmoos seinem Landsmann Richard Csercsics. Tags darauf in Freiburg steuerte Kiss aber einen wichtigen Punktsieg zum Gesamterfolg bei. − Foto: Zucker

Ihre Saisonsiege 7 und 8 haben die Zweitliga-Ringer des SV Wacker Burghausen eingefahren. Trotz einiger Mühen bezwangen sie am Doppelkampftag zum Auftakt der Rückrunde den SVS Hallbergmoos mit 14:11 und die RKG Freiburg auswärts mit 12:11. So behauptete das weiter ungeschlagene Team von Trainer René Klimars die Tabellenführung in der Südgruppe knapp vor dem punktgleichen Rivalen SV Triberg (beide 18:2).

Wacker – Hallbergmoos 14:11Am Samstag erlebten rund 400 Zuschauer in der Sportparkhalle einen Kampfabend der Spitzenklasse. Dass es gegen die hoch gehandelten Hallbergmooser ein hartes Stück Arbeit werden würde, war auf Wacker-Seite allen klar. Man geriet auch sofort in Rückstand, denn Ersatzmann Andreas Hohendorf – aufgrund des Stilartenwechsels diesmal im Fliegengewicht – verlor das ungleiche Duell mit dem früheren Bayerischen Meister Rene Winter vorzeitig in Runde 1. Eine echte Überraschung war das Saisondebüt im Schwergewicht von Gergely Kiss. Dieser musste sich seinem ungarischen Landsmann Richard Csercsics, Bronze-Gewinner der Junioren-WM 2010 und 20 Kilo schwerer, knapp mit 1:3 Punkten geschlagen geben. Ivan Djorev rückte eine Gewichtsklasse auf und tat sich hart gegen den stark ringenden Thomas Kopp. Dank seiner Erfahrung rettete der Bulgare einen 5:2-Sieg ins Ziel. Eugen Ponomartschuk gewann wie schon im Hinkampf gegen Aldas Lukosaitis wegen seiner aktiveren Ringweise mit einem Punkt Vorsprung. Einen ungefährdeten 10:0-Sieg legte Andreas Maier gegen Manuel Striedl nach.

Nach der Halbzeit hielt Johannes Batt gegen Erstliga-Veteran Ergün Aydin anfangs noch gut dagegen, am Ende wuchs sein Punktrückstand aber bis auf 0:11. Umgekehrt lief es zwischen Martin Maier und SVS-Nachwuchstalent Marcel Berger. Der Burghauser Freistilspezialist punktete mit schnellen Beinangriffen und sein 11:2-Sieg geriet nie in Gefahr. Ohne Chance war Maximilian Lukas gegen den Litauer Laimutis Adomaitis. Der gestandene Erstliga-Athlet zeigte dem Youngster mit 10:0 die Grenzen auf.

Vor den letzten beiden Duellen lag Wacker mit 9:11 zurück, aber Matthias Maasch drehte das Ergebnis durch einen Sieg gegen den Bayerischen Meister Michael Prill in eine 12:11-Führung. Der Hallbergmooser konzentrierte sich auf die Defensive und hielt den Kampf dadurch zunächst offen. In der zweiten Runde wurde Maasch seiner Favoritenrolle aber gerecht. Nach mehreren Zweierwertungen triumphierte er mit 10:0. Zum Abschluss wiederholte Publikumsliebling Nikolay Kurtev gegen Balint Molnar seinen Sieg vom ersten Treffen. Es ging wieder recht wild zu, aber nach 8:3-Führung in Runde 1 brachte der Bulgare den zweiten Abschnitt souverän über die Runden.

Freiburg – Wacker 11:12

Hatten die Burghauser im Vorfeld Hallbergmoos als stärkeren Gegner ausgemacht, so wurde es für sie tags darauf in Freiburg erst richtig eng. Zwar konnten sie wie schon am Samstag sechs Einzelkämpfe gewinnen, trotzdem reichte es nur zu einem 12:11-Zittersieg. "Doppelkampftage sind immer harte Arbeit und gehen an die Substanz", so Trainer Klimars, "da darf man sich über einen hauchdünnen Sieg zu Recht freuen."

Gleich die erste Klasse konnte man nicht besetzen, musste diese abschenken und es stand wieder ein 0:4-Handicap zu Buche. Einen wichtigen Sieg feierte dann Gergely Kiss. Zwar hatte er mit Viktor Reh mehr Probleme, als ihm lieb war, aber letztlich wurde der Schwergewichtler zum 6:4-Punktsieger erklärt. Ein Wachmacher folgte beim völlig überraschenden 3:4 von Ivan Djorev gegen Florian Losmann. Dem Bulgaren sah man bei seiner ersten Saisonniederlage die Strapazen vom Vortag deutlich an. Eugen Ponomartschuk drehte gegen Pavel Burla, gegen den er im Hinkampf verloren hatte, den Spieß um. Mit starkem Standkampf holte er fünf Einserwertungen und gewann 5:2. Andreas Maier führte gegen Pierre Berrak schnell mit 6:0, ehe der Franzose binnen weniger Sekunden drei Verwarnungen kassierte und disqualifiziert wurde. Der Freiburger hatte sich bei jeder von Maiers Offensivaktionen nur mit unlauteren Mitteln zu helfen gewusst.

Einen Trumpf zog Klimars aus dem Ärmel, als er Miroslav Geshev eine Gewichtsklasse tiefer antreten ließ. Der Bulgare, der auf unter 86 kg abgekocht hatte, setzte sich in seiner unspektaklären Manier mit 3:1 gegen Lukas Schöffler durch. Aktionsreicher war der Auftritt von Martin Maier beim 11:0 gegen Simon Ketterer. Im Gegensatz zum ersten Treffen musste sich Maxi Lucas Alexander Heit mit 2:5 beugen. Im vorletzten Kampf sah SVW-Urgestein Florian Mayerhofer, der den verhinderten Matthias Maasch vertrat, kein Land gegen den sehr offensiv agierenden Rainhold Kratz. Dieser siegte technisch überlegen und brachte Freiburg 11:10 in Führung. Nikolay Kurtev ließ gegen Stefan Käppeler aber nichts anbrennen, führte früh 2:0 und nach der ersten Runde 6:0. In der zweiten verwaltete er den Vorsprung. Sein 8:3 brachte exakt die beiden Punkte ein, die Wacker für den Gesamterfolg brauchte.

− rh