Bomber-Benni Neunteufel: "Das habe ich mir anders vorgestellt!"

21.11.2012 | Stand 21.11.2012, 14:01 Uhr

Benni Neunteufel (29), seit dieser Saison in Diensten des SV Hutthurm, verabschiedet sich mit zwölf Treffern nach 20 Spielen in die persönliche Winterpause. Nach seiner ersten Bezirksliga-Hinrunde seit langem gibt er sich überrascht von den doch recht deutlichen Unterschieden zwischen dem Niveau und dem herrschenden Ehrgeiz in Bayern- und Landesligen, in welchen er jahrelang spielte und der Bezirksliga heute. Zudem zieht der "Neuner" ein erstes Resümee des Halbjahres in Hutthurm.

"Bomber-Benni" − diesen Namen hat er seiner bemerkenswerten Torausbeute an verschiedenen niederbayrischen Stationen zu verdanken. Egal, wo Neunteufel auflief, in jedem Trikot holte er sich mindestens einmal den Titel des Torschützenkönigs. Als Angreifer des SVH liegt er derzeit neun Treffer hinter Sebastian List (22) vom SV Schalding II. Doch sollte es heuer nicht mit der Torjägerkanone klappen, bricht dem Vollblutstürmer auch kein Zacken aus der Krone: "Das ist tatsächlich die erste Saison, in der ich mir kein Ziel gesetzt habe", so der 29-Jährige.

Es hänge auch nicht von ihm allein ab, ob er Torschützenkönig werde oder nicht, so Neunteufel: "Wenn man als Stürmer eine Saison beginnt, möchte man auch der beste Torschütze der Liga sein. Ansonsten wäre man auf dieser Position irgendwie verkehrt." Trotzdem hat er sich während des Gesprächs spontan eine Marke gesetzt, die er erreichen möchte: "20 Tore sollten schon drin sein!"

Da der "Neuner" Oberösterreich und dem FC Wels nach nur einer Spielzeit den Rücken kehrte, läuft er nun in der Bezirksliga auf. Die Unterschiede seien für ihn viel "krasser", als er es erwartet hätte: "Ich habe mir das ehrlich gesagt anders, einfach besser vorgestellt. Es wird irgendwie nicht so ernst genommen, und das ärgert mich dann schon. Manchem ist es egal, ob er ins Training geht oder nicht", so der Angreifer. Die fehlende Konkurrenz aufgrund der kurz- wie langfristigen Ausfälle trage das ihre dann dazu bei, "dass einige den Ehrgeiz vermissen lassen".

Der Spaß geht ihm trotz des Verlustes an Qualität nicht komplett verloren: "Ehrlich gesagt ist die Bezirksliga eine der schönsten Ligen. Viele Derbys, geringe Entfernungen und richtig interessante Duelle." Auf die Frage, wohin es denn mit dem SV Hutthurm, momentan mit 30 Punkten auf der Acht platziert, noch gehen soll, antwortet die Nummer 9: "Nur weil man mich holt, steigt man noch lange nicht auf. Ich hoffe, dass sich im Winter personalmäßig noch etwas tut, um die Konkurrenz innerhalb der Mannschaft zu stärken. Denn wenn es so weitergeht, dümpeln wir am Ende der Saison immer noch irgendwo im Mittelfeld rum."

"Schau dir die Bayern letztes Jahr an", führt Neunteufel den FCB als bestes Beispiel an, "da haben die Profis irgendwann gedacht, dass es auch mit 90 Prozent geht, weil sie auf ihrer Position die einzige Alternative waren. Heuer muss jeder seine beste Leistung zeigen, wenn er auf dem Platz stehen will."

Zum FC Bayern soll‘s in seinem Alter nicht mehr gehen und auch sonst hat er sich noch keine großen Gedanken gemacht. Trotzdem fügt er abschließend an: "Die einzigen, höherklassigen Alternativen wären der 1. FC Passau und Waldkirchen, bei Schalding war ich ja schon." Fürs Erste trifft er aber weiterhin für die Farben des SV Hutthurm.