"Schau dir das an, das ist doch Wahnsinn!", schwärmt Peter Gregor über das, was am Sonntagabend im Bürgerspital passiert. Der 41-jährige Plattlinger, der das Konzert mit der Band Cryssis eingefädelt hat, blickt auf den Vorbereich der Bühne. Dort tanzen junge Leute, fordern eine weitere Zugabe. Einige tragen Band-Shirts, zerrissene Jeans und halten eine Flasche Helles in der Hand. "Could it be?", singen Dick York und Vom Ritchie, bekannt als Schlagzeuger der Toten Hosen. Den drei Wörtern, zu deutsch "Kann es sein?", lässt sich womöglich mehr Bedeutung zukommen als zunächst gedacht.
Rund 80 Musikfans waren gekommen. Am Tisch nebenan sitzen zwei Burschen, ihre Partys zum 18. Geburtstag sind noch gar nicht lange her. Die beiden haben mit einer Freundin den Weg vom Landkreis Mühldorf am Inn auf sich genommen. Ihre T-Shirts mit "Toten Hosen"-Schriftzug verraten es: In erster Linie wollen sie den prominenten Schlagzeuger spielen sehen und hören. Dick York, ein stämmiger Gitarrist und Sänger aus dem englischen Essex, und sein langjähriger Freund Vom Ritchie, der von der Statur her das komplette Gegenteil darstellt, betreten die Bühne. Noch bevor das Duo sein erstes Lied anstimmt, bittet es das Publikum nach vorne.
Wer öfters Konzerte im Bürgerspital besucht, weiß wie schwierig es für Musiker ist, das Publikum mitzureißen. Wippende Füße und nickende Köpfe lassen sich ohne Probleme beobachten. Dass Gäste aufstehen und tanzen, gilt als Ausnahme. Am Sonntagabend aber hält es nur wenige auf den Stühlen. Der Zuspruch ist enorm, einige fordern mehr Konzerte dieser Art.
Hier ein Ausschnitt aus dem Konzert von Cryssis im Video:
(Video: Häusler/Hies)
Mehr dazu lesen Sie in der Mittwochsausgabe, 28. Februar, Ihrer Plattlinger Zeitung.
Das Duo aus England sucht die Nähe des Publikums – Dick York sichert sich sogar eine "Weinfrau", die ihm während des Konzerts immer wieder das Weinglas reicht.
Vorprogramm: Romy Politzki stimmt die Gäste auf Cryssis ein.
Verleiht dem Konzert eine besondere Note: Laura Knapp.
