Ablösefrei und arbeitslos: Hain sucht Verein – Zwieseler (27) hält sich bei "Haching" fit

30.06.2016 | Stand 30.06.2016, 10:37 Uhr

Im April 2015 war für Stephan Hain die Fußballwelt noch in Ordnung. Da schoss er für den TSV 1860 München den 2:1-Siegtreffer gegen den VfL Bochum. − Foto: dpa

Eigentlich ist es wie immer: Trainingslager Ende Juni, erste Testspiele und viel Training. Für Stephan Hain ist es trotzdem anders. Der 27-jährige aus Zwiesel trainiert derzeit bei der SpVgg Unterhaching mit. Im Testspiel beim Bayernligisten FC Unterföhring steuerte der frühere 1860-Stürmer am Dienstag prompt zwei Treffer zum 5:2-Sieg bei. Bei den Löwen läuft Hains Vertrag am Wochenende aus. Einen neuen Verein hat er bis dato nicht gefunden.

"Ich bin froh, dass ich bei Haching trainieren kann, die Bedingungen sind ja quasi auf Profi-Niveau", sagt der Niederbayer gegenüber der Heimatzeitung. Derzeit ist der frühere Bundesligist in Südtirol und bereitet sich auf die neue Regionalliga-Saison vor. Irgendwann wollen die Münchner wieder zurück in den Profifußball, da wäre Verstärkung in Person eines erfahrenen Angreifers gerade recht. Hain hält sich noch bedeckt. "Natürlich wäre es eine Option, aber ich würde nach Möglichkeit noch weiter Profifußball spielen", sagt er. In den letzten Wochen hatte es verschiedene Gerüchte gegeben. Nach Informationen der Heimatzeitung gab es mit mehreren Vereinen aus der 2. Und 3. Liga losen Kontakt. Auch Drittliga-Aufsteiger Jahn Regensburg zählt dazu. Mit den Oberpfälzern gab es bis dato allerdings noch keine konkreten Gespräche über einen Vertrag.

Ohnehin geht es Hain nicht ums große Geld. "Mir ist wichtig, dass das Umfeld stimmt und der Verein Ambitionen hat. Beim Gehalt bin ich zu Abstrichen bereit", gibt der frühere Augsburger zu. Nach drei harten Jahren bei 1860 und vielen Verletzungen sieht er sich aktuell wieder in guter Form. "Ich fühle mich richtig gut, bin seit Wochen beschwerdefrei und im Training läuft es super. Aber natürlich schauen Vereine auch auf die Vergangenheit, da hatte ich eben meine Probleme", ist sich Hain bewusst. Knieverletzung, Knochenstauchung, Muskelprobleme: Hain kam im Vorjahr lediglich auf fünf Einsätze in der 2. Bundesliga. "Das muss jetzt besser werden. Ich fühle mich auf jeden Fall bereit für eine neue Aufgabe und will möglichst schnell Klarheit. Die Vereine beginnen jetzt langsam mit der Vorbereitung, da will man natürlich möglichst von Beginn an dabei sein." Sein Vorteil: Für Hain (Marktwert 300 000 Euro) ist keine Ablösesumme fällig. Und trotz bescheidener Ausbeute im Vorjahr hat er seinen Torriecher schon oft genug bewiesen: Mit 10 Toren schoss er den FC Augsburg einst in die Bundesliga. Dort hält er nach wie vor den Rekord für das schnellste Joker-Tor der Geschichte (elf Sekunden). So einen Stürmer kann eigentlich jeder Profiklub brauchen.