Plattling
500 Jahre Reformation: Realschüler eröffnen Ausstellung

16.10.2017 | Stand 18.09.2023, 2:17 Uhr

Ganz nah dran an Martin Luthers Leben: Die Realschüler beschäftigten sich ein Jahr lang mit ihm und der Reformation. −Foto: Häusler

"Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegefeuer in den Himmel springt." Das arme Volk, das Tod und Teufel fürchtet, glaubt die Sätze, welche die Geistlichen im 15. und 16. Jahrhundert predigen. Die Gläubigen kaufen Ablassbriefe und kriechen betend Kirchenstufen empor. Damit seien ihre Sünden vergeben – und die Kassen der katholischen Kirche gefüllt. Ein Umstand, den Martin Luther anprangert. Er schlägt seine 95 Thesen am 31. Oktober 1517 an das Tor der Schlosskirche in Wittenberg. Ob der Thesenanschlag wirklich in dieser Form stattgefunden hat, ist bis heute umstritten. Unumstritten ist aber das Wirken Luthers für die christliche Glaubensgemeinschaft. 500 Jahre nach dem Thesenanschlag, also heuer, erinnern viele an den Reformator. Die evangelischen Realschüler beschäftigen sich ebenso mit ihm. Am Montagmorgen eröffneten sie eine interaktive Ausstellung in den Mehrzweckräumen.

Nach einem kurzem, aber "sehr bemerkenswerten" Schauspiel, wie Bürgermeister Erich Schmid die Plattlinger Realschüler lobte, ging Direktor Karl-Heinz Mathy, selbst evangelisch, auf das Leben Luthers ein und betonte die Bedeutung der Reformation. Ein Jahr lang arbeiteten die evangelischen Schüler – von der 6. bis zur 10. Klasse – an der Ausstellung, die ihre Mitschüler informieren soll. Ein nicht ganz ernst gemeinter Vorschlag eines Kollegen habe Lehrerin Tanja Hartleben dazu gebracht, dieses Projekt zu verwirklichen.
In den kommenden zwei Wochen führen die evangelischen Kinder und Jugendlichen ihre Mitschüler durch die Ausstellung. Ihre Smartphones dürfen die Realschüler ausnahmsweise benutzen. Die interaktiven Stationen erfordern dies sogar. "Der erste Teil beschäftigt sich mit dem Leben und Wirken Luthers, im zweiten Abschnitt können die Schüler das damalige Leben nachempfinden", erläuterte Tanja Hartleben.
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