Bundesliga-Auftakt in Leonding
Saisonstart mit Schreckmoment: Absperrgitter vor Passauer Radsportlern auf Straße katapultiert

28.03.2024 | Stand 28.03.2024, 7:48 Uhr

Zufrieden mit ihrem Saisoneinstand waren André Reinlein (l.) und Martin Schätzl. − Foto: privat

Am vergangenen Sonntag stand für die Athleten des RSV Passau ihr Saisonstart an. Ausgesucht hatten sich Martin Schätzl, Andreas Schrottenbaum und André Reinlein das traditionell sehr stark besetzte Auftaktrennen der österreichischen Bundesliga in Leonding nahe Linz, heuer im Elite-Starterfeld.

Während Schrottenbaum und Reinlein über die nationale deutsche Rangliste startberechtigt waren, erhielt Schätzl auf den letzten Drücker eine Sondergenehmigung für den Start des mit zum größten Teil mit Profis gespickten Rennen. Es galt, auf 154 km knapp 1800 Höhenmeter im Klassikerformat zurückzulegen.

Der Start für die drei Passauer kam schneller als gedacht und so mussten sie von sehr weit hinten im Feld loslegen. Nachdem ein typisches Klassikerwetter, also mit Wind, frischen Temperaturen und Regen erwartet wurde, zeigte sich das Wetter ab dem Start versöhnlich mit den Sportlern und so ging es zunächst trocken in das Rennen. In einer sehr schnellen Startphase inklusive eines Sturzes mehrerer Fahrer, versuchten die favorisierten Profi-Teams sofort das Feld auseinanderzufahren. Die Passauer schafften es jedoch auch nach dem Scharfrichter, dem zwei Kilometer langen Anstieg zum Aichberg, an der Spitze dranzubleiben.

Im Ziel sieben Minuten Rückstand auf den Tagessieger



Nach der dritten von fünf langen Runden ging erstmals eine Lücke auf, die Schätzl, Schrottenbaum und Reinlein durch größeren Kraftaufwand wieder schließen konnten. Ein technischer Defekt bei Schrottenbaum zwang ihm zum Absteigen. Ein rascher Radwechsel sowie Windschatten durch den Begleitwagen vom Passauer Profi-Team Santic Wibatech brachte Schrottenbaum zu Beginn des fünften „Aichbergs“ wieder an das Feld heran, jedoch konnte er dem Tempodiktat der Spitze nicht mehr folgen. Auch Schätzl und Reinlein mussten kämpfen, konnten sich aber stark in einer Verfolgergruppe mit etwa 15 Mann behaupten und gestalteten diese aktiv mit.

Zum Ende des Rennens galt es viermal eine kurze Runde zu absolvieren, ein stetiges auf und ab, wieder über den bekannten Aichberg. Die Gruppe um die Passauer blieb gut zusammen, bis eine Windböe der herannahenden Regenfront ein Absperrgitter auf die Straße katapultierte und die Gruppe wortwörtlich auseinanderriss.

Während Reinlein mit einem Schrecken davon kam, leistete Schätzl erste Hilfe, bis Zuschauer den Geschädigten zur Hilfe eilten. Ein weiteres Mal fand die Gruppe um Reinlein und Schätzl zusammen, um das Finale einzuläuten. Auf regennasser Fahrbahn attackierte Reinlein zwei Kilometer vor dem Ziel in einer Abfahrt und musste lediglich zwei heraneilenden Konkurrenten seiner Gruppe den Vortritt lassen. Direkt dahinter reihte sich Schätzl unter dem Zielbogen ein. Die beiden Passauer überzeugen mit Platz 54 und 55 bei internationaler Konkurrenz, sieben Minuten hinter dem slowenischen Sieger Jaka Primozic.

Schrottenbaum wurde vor der letzten Runde aus dem Rennen genommen, ist aber den Umständen entsprechend zufrieden mit seiner Leistung zum Saisonstart. Als nächstes steht für die Fahrer des RSV Passau in knapp zwei Wochen die Tour de Allgäu auf dem Programm, bei der an drei Tagen neben einem kurzen Bergzeitfahren zwei selektive Rundkurse zu bewältigen sind.

− M.S.