Ein Überblick
Zahlreiche Demos gegen Rechts: Wo in Bayern am Wochenende überall protestiert wird

27.01.2024 | Stand 27.01.2024, 10:21 Uhr

Kundgebungen, wie hier auf dem Odeonsplatz in München, sind derzeit viele geplant. − Foto: dpa

Dieses Wochenende wollen wieder tausende Menschen im Freistaat gegen Rechtsextremismus demonstrieren. Mit Mottos wie „Nie wieder ist Jetzt“ oder „gegen Hass und Hetze“ sind zahlreiche Demozüge und Kundgebungen in Bayern angekündigt. Ein Überblick.



Im schwäbischen Aichach werden bis zu 2500 Personen erwartet. Demonstrationen mit mehr als 1000 Teilnehmenden sind auch in Hof, Fürth und Passau angekündigt. Insgesamt dürfte es mehrere Dutzend Kundgebungen, Demonstrationszüge und Mahnwachen im Freistaat geben. Mottos sind unter anderem „Nie wieder ist Jetzt“, „Gemeinsam gegen Rechts“, „für Demokratie und Vielfalt“, „gegen Hass und Hetze“ und „Fünf vor Zwölf“. Am Samstag ist der internationale Holocaust-Gedenktag.

Die konkreten Zahlen der Teilnehmenden sind schwer einzuschätzen, wie Landratsämter, Gemeinden, Organisierenden und betonten. Anhand der Erfahrungen vom vergangenen Wochenende wurden die angemeldeten Teilnehmendenzahlen mancherorts bereits deutlich nach oben korrigiert. In Aschaffenburg, Traunstein und anderen Städten wurden die Demonstrationsorte auf größere Plätze verlegt.

Aufruf von „Ingolstadt ist bunt“



Der DGB und das Kinderhilfswerk Terre des Hommes beteiligen sich an den Protesten. Die Stadt Ingolstadt teilte mit, dass sich über 50 Organisationen, Vereine und Verbände dem Aufruf von „Ingolstadt ist bunt“ angeschlossen hätten. In Bamberg soll dieses Wochenende unter Beteiligung von Akteuren und Akteurinnen aus Politik, Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft, Sport, Bildung und Religion ein „Bündnis für Toleranz“ gegründet werden, teilte die Stadt am Freitag mit.

Der Hintergrund: Auslöser für die Proteste sind Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv über ein Treffen radikaler Rechter am 25. November in Potsdam. Bei der Veranstaltung mit einigen AfD-Politikern sowie einzelnen Mitgliedern der CDU und der sehr konservativen Werteunion soll die Rede von „Remigration“ gewesen sein. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang.

Überblick über die geplanten Proteste in Bayern am Wochenende

Am Freitag, 26. Januar, ist in Oberfranken in Gräfenberg (Lkr. Forchheim) eine Demonstration um 16 Uhr auf dem Marktplatz geplant. Auch in Schwaben in Marktoberdorf (Lkr. Ostallgäu) geht es um 16 Uhr auf dem Marktplatz los. Auf dem Grünen Markt in Fürth im Bezirk Mittelfranken ist ein Protest mit 1500 Teilnehmenden angekündigt worden, starten soll er um 17 Uhr. In Feuchtwangen (Lkr. Ansbach) beginnt die Demo um 19 Uhr auf dem Marktplatz.

„Gemeinsam gegen Rechts“: So geht es am Samstag weiter



Auch am Samstag, 27. Januar, wollen wieder tausende Menschen gegen Rechtsextremismus demonstrieren. Im Bezirk Oberpfalz ist in Neumarkt eine Demonstration mit 250 Teilnehmenden am Rathausplatz angekündigt, beginnen soll diese um 11 Uhr. In Regensburg ist der Protest um 13.30 Uhr am Domplatz geplant, 300 Teilnehmende sind angekündigt.

Auch in Niederbayern ziehen zahlreiche Menschen auf die Straßen: In Passau werden 1000 Teilnehmende erwartet, starten soll die Demo um 14 Uhr am Klostergarten. In Straubing geht es wenig später um 14.30 Uhr auf die Straße – 1000 Demonstranten werden am Ludwigsplatz erwartet. Auch in Regen ist ein Protest um 14.30 Uhr am Stadtplatz geplant.

Im Bezirk Schwaben startet die erste Demonstration in Sonthofen (Lkr. Oberallgäu) am Oberallgäuer Platz um 10 Uhr. In Lindau ist ein Protest mit 250 Teilnehmenden um 10.30 Uhr auf dem Bismarckplatz angekündigt. In Füssen ist ein Protest um 13 Uhr am Stadtbrunnen geplant, in Dillingen soll es um 13.30 Uhr am Schlossplatz losgehen – mit 500 Teilnehmenden. In Memmingen werden 500 Demonstranten um 16 Uhr am Marktplatz erwartet. Auch in Aichach sollen um 16 Uhr am Stadtplatz die Menschen demonstrieren – dort werden bis zu 2500 Teilnehmende erwartet.

Auch im Bezirk Oberbayern gehen die Menschen auf die Straße: In Ingolstadt soll es um 11 Uhr am Paradeplatz losgehen, in Landsberg um 12.30 Uhr am Georg-Hellmair-Platz mit 250 Demonstranten. In Burghausen (Lkr. Altötting) sind 500 Teilnehmende für ein Protest um 13 Uhr angekündigt, Ort ist die Messehalle. In Traunstein werden 1000 Teilnehmende erwartet, die Demonstration ist für 14 Uhr am Festplatz angekündigt.

In Mittelfranken sind in Schwabach 400 Teilnehmende angekündigt, starten soll der Protest um 11 Uhr in der Birkenstraße/Hindenburgstraße.

Auch in Unterfranken zieht es die Menschen auf die Straße: In Schweinfurt, auf dem Marktplatz, soll um 11.55 Uhr eine Demo mit 700 Teilnehmende starten. In Kitzingen ist ein Protest um 16 Uhr am Marktplatz angekündigt, und auch in Aschaffenburg sollen sich etwa 100 Demonstranten um 16 Uhr am Theaterplatz versammeln.

Im Bezirk Oberfranken werden in Hof mehr als 1000 Teilnehmende erwartet, die Demo startet um 16 Uhr am Kugelbrunnen.

Am Sonntag gehen die Demonstrationen weiter



Am Sonntag, 28. Januar, geht es mit den geplanten Protesten gegen Rechtsextremismus weiter. Im Bezirk Niederbayern in Mainburg (Lkr. Kelheim) ist eine Demo um 11.30 Uhr am Rathaus angekündigt.

In Mittelfranken startet die erste Demo in Neuendettelsau (Lkr. Ansbach) um 11.55 Uhr am Sternplatz – etwa 300 Teilnehmende sind zu erwarten. Im Bezirk Unterfranken in Obernburg (Lkr. Miltenberg) beginnt eine Demo um 13 Uhr am Wendelinusplatz. Im benachbarten Bezirk Oberfranken gehen die Menschen in Pegnitz (Lkr. Bayreuth) auf die Straße: Um 17 Uhr am Neuen Rathaus.

In Schwaben in Lindenberg (Lkr. Lindau) gehen die Menschen um 14 Uhr auf die Straße, geplanter Ort der Demo ist der Stadtplatz. In Friedberg (Lkr. Aichach-Friedberg) ist eine Demo am Marienplatz mit etwa 500 Demonstranten um 15 Uhr geplant. Wie schon am Samstag ist auch für Sonntag ein Protest in Aichach mit 2500 Teilnehmenden angekündigt, losgehen soll es am Stadtplatz um 16 Uhr. In Memmingen ist um 16 Uhr eine Demonstration mit 500 Teilnehmenden am Marktplatz geplant.

Auch in Oberbayern wird am Sonntag demonstriert: In Dachau werden 200 Teilnehmende für eine Demo um 14 Uhr am Ernst-Reuther-Platz erwartet. In Ebersberg versammeln sich die Menschen um 16.30 Uhr am Marienplatz, um gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren.

− dpa/lby