Landshut
Die Hüterin des Landes

05.04.2021 | Stand 05.04.2021, 8:00 Uhr

Imposanter Anblick: Mit 130,1 Metern ist der Turm der Landshuter Martinskirche (links) der höchste Backsteinturm der Welt und der höchste Kirchturm Bayerns. Rechts von ihm thront die Burg Trausnitz über der niederbayerischen Stadt. Foto: Michael Weithmann

Brücken waren im Mittelalter heiß umkämpft. Nirgendwo besser konnten Handelswege kontrolliert und Maut erhoben werden. München verdankt einem Brückenstreit seine Existenz. Im 12. Jahrhundert konkurrierten an der mittleren Isar zwei Flussübergänge miteinander: einer bei Landshut, dem Bistum Freising zugehörig, und einer bei Altheim unterhalb der Regensburger Burg Straßberg. Wenn zwei geistliche Herren sich streiten, freut sich die weltliche Macht. Das war Herzog Ludwig I., der im Jahr 1204 Landshut mit einer Burg befestigte und beide Brücken von hier aus in Besitz nahm. Die Regensburger Brücke und die Burg Straßberg wurden abgerissen. Fortan konzentrierte sich der Verkehr auf die Brücke, die der Herzog den Freisingern abgenommen hatte. Zur Sanktionierung dieser Gewalttat und zum Schutz des Isarübergangs war eine feste Burg unerlässlich – eben Burg Landshut. Auf dem kegelförmigen Vorsprung des Isarhochufers dürfte schon vorher ein Wachturm gestanden haben, weshalb der Name "Landshut" bereits Mitte des 12. Jahrhunderts aufgetaucht war, doch erst jetzt, 1204, wurde die Burg zum wahren "Hut" (= Hüter) "des Landes".

Der Burgflecken am Fuß der Steilhangs wurde ummauert und mit Stadtrechten privilegiert. Mehrere Straßen kreuzten sich hier, die Isar war ein schiffbarer Wasserweg, und der Warenumschlag wuchs. Stadt und Burg lagen im Zentrum des neuen wittelsbachischen Herzogtums Bayern. Die Burg wurde von Anfang an als Herzogshof und Residenz konzipiert und in beträchtlichen Dimensionen angelegt. Als Castrum et oppidum erschien sie stolz in den Urkunden. Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen, das "Staunen der Welt", bezog hier 1235 mit seinem verwöhnten Hofstaat Quartier. Aus der Erbauungszeit stammt heute nur noch die kunstgeschichtlich hochbedeutende, doppelstöckige Burgkapelle St. Georg.

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