Online-Zahlungsanbieter: Wie die Digitalisierung unser Zahlungsverhalten beeinflusst

20.10.2021
Unser Zahlungsverhalten wird immer digitaler - moderne Anbieter machen es möglich. −Foto: Christiann Koepke / Unsplash.com

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Die gesamte Zahlungswelt wird ständig digitaler. Letztendlich handelt es sich sogar bei den Überweisungsterminals in Banken und Sparkassen um ein digitales Angebot, welches das Onlinebanking digitalisiert stationär anbietet. Doch gerade im Internet ist die digitale Zahlung weit vorangeschritten und quasi schon die absolute Normalität. Aber welche Zahlungsanbieter gibt es online und wo werden sie genutzt?

Bekannte digitale Zahlungsanbieter

Einige digitale Zahlungsanbieter sind heute so normal, dass sie vielen Menschen gar nicht mehr digital vorkommen. Das sind natürlich die bekanntesten Anbieter, die die meisten Verbraucher kaum noch hinterfragen:

  • PayPal – angefangen hatte PayPal in der Masse als Zahlungsdienstleister für eBay. Mittlerweile ist das Unternehmen losgelöst und ein absoluter Maßstab. Kaum ein Onlineshop verzichtet auf die Bezahlung via PayPal, da sie unglaublich einfach und auch sicher ist. PayPal war der erste Anbieter mit dem sogenannten Käuferschutz, der es erlaubt, dass Gelder eingefroren werden, wenn der Käufer Probleme mit der Ware meldet. Somit ist der Anbieter für viele Kunden auch ein Sicherheits- und Qualitätsmerkmal. Das Angebot wurde und wird dauerhaft ausgebaut, sodass heute Ratenzahlungen, Kredite und auch Kryptokäufe über PayPal möglich sind.
  • Klarna – das Unternehmen hat die Sofortüberweisungen von einem anderen Konzern übernommen und ist vielfach der Weg, um schnell und direkt Geld auf einem sicheren Weg zu überweisen. Zusätzlich übernimmt Klarna vielfach den Raten- und Rechnungskauf, beziehungsweise die Abwicklung dieser Möglichkeiten für Unternehmen. Kredite kommen mittlerweile noch zusätzlich hinzu.
  • Skrill – der Online-Anbieter erlaubt es, via E-Mail oder Kundenkonto Geld zu überweisen und zu erhalten. Bei Skrill handelt es sich um ein Online-Wallet, das sich insbesondere im Gamingbereich durchgesetzt hat und Usern schnelle Bezahlungen erlaubt. In Verbindung mit der Skrill-Mastercard lassen sich empfangene Gelder auch im analogen Leben nutzen.
  • Trustly - auch dieser Anbieter ist im Onlinegaming und weiteren Bereichen sehr bekannt. Für Endkunden kommt Trustly ohne Apps und Anmeldung aus, die Zahlungen finden direkt vom Bankkonto mit der vom User gewünschten Legitimation statt.
  • Paysafecard – hierbei handelt es sich um eine virtuell nutzbare Prepaidkarte. Die Karten sind in Supermärkten, an Tankstellen und auch online erhältlich. Jede Karte besitzt ein bestimmtes Guthaben, das nun online genutzt werden kann. Auch die Paysafecard ist im Gamingbereich sehr beliebt.
  • Herstellerdienste – Google, Apple oder Samsung sind hier die bekanntesten Dienste. Sie zählen ebenfalls zu den digitalen Zahlungsanbietern, kombinieren aber das Internet mit dem stationären Einkauf. In allen drei Fällen ist ein Konto bei dem jeweiligen Anbieter notwendig. In diesem kann nun die Kreditkarte, teilweise auch das Bankkonto hinterlegt werden. Ab sofort lässt sich mit dem Zahlungsdienst bezahlen. Wie auch PayPal ziehen Google- und Apple Pay den Rechnungsbetrag vom Konto ein oder belasten entsprechend die Kreditkarte. Mit der App auf dem Smartphone oder auf der Smartwatch kann auch im regulären Handel via NFC gezahlt werden.

Dies ist nur eine kleine Auswahl der Zahlungsmöglichkeiten, die digital zur Verfügung stehen. Eigentlich müssten sogar die digitalen Dienste der Banken und Sparkassen mit genannt werden, immerhin haben schon viele Verbraucher ihre Girokarte digitalisiert und tragen sie auf dem Smartphone mit herum.

Beispiele für die Nutzung

Es ist nicht mehr so, dass Online-Zahlungsanbieter fest das Internet für sich beherrschen, während in der Offline-Welt eigene Anbieter und Zahlungsmöglichkeiten herrschen. Immer häufiger verschwimmen die Grenzen und User kaufen sich via Apple Pay ein Eis im Eiscafè, nur um während des Essens schließlich mit Apple Pay online ein eBook oder eine Serie zu kaufen. Eine absolut klare Grenze lässt sich selbst mit Skrill oder Trustly nicht mehr ziehen, da diese Anbieter auch eigene Kreditkarten anbieten, die wiederum im stationären Handel oder an Geldautomaten genutzt werden können. Generell gilt bei Online-Zahlungsanbietern aber, dass sie wie folgt eingesetzt werden können:

  • Online-Shopping – hier sind die Platzhirsche natürlich völlig üblich. Nur wenige Händler verzichten auf PayPal oder Klarna, zumal gerade Klara auch Rechnungs- und Ratenkäufe für den Händler abwickelt, wenn das entsprechende Paket gewählt wird. Die weiteren Zahlungsanbieter werden vermehrt zusätzlich angeboten. Das trifft besonders auf Google Pay und Apple Pay zu, aber auch Trustly oder Much Better sind unter den Zahlungsmöglichkeiten zu finden.
  • Gaming/Gambling – die Online-Zahlungsanbieter sind hier quasi das Mittel der Wahl. Gerade bei Online-Casinos setzen viele User und Anbieter gleichermaßen auf Trustly und Co.. Diese Übersicht zeigt Casinos bei denen eine Casino schnelle Auszahlung möglich ist. Im normalen Gamingbereich sind Paysafe-Karten recht üblich, da sie auch als Geschenkekarte genutzt werden können. Einzig PayPal ist im Gambling nicht zu finden.
  • Events/Veranstaltungen – gerade große Veranstalter und Ticketverkäufer sind längst sehr digital geworden und bieten somit auch die digitalen Zahlungswege an.
  • Alltag – ja, der Alltag ist zahlungstechnisch digital geworden und setzt auf Online-Zahlungsdienste. Fahrkarten für Bus und Bahn lassen sich über die entsprechenden Apps direkt an der Haltestelle kaufen und natürlich bezahlen. Damit das funktioniert, werden Zahlungsanbieter wie PayPal, Google/Apple Pay, aber auch Amazon Pay eingebunden. Und wer einmal bei Kinos oder Lieferdiensten schaut, der sieht: Digitale Zahlungsanbieter gehören so fest dazu, wie das Popcorn zum Blockbuster.

Workshops/Schulungen – das Internet ist längst nicht nur zum Vergnügen da. Wer sich weiterbilden möchte oder etwas Neues lernen will, der kann entsprechende Online-Workshops und Schulungen buchen. So virtuell wie die Schulung schließlich ist, läuft auch die Zahlung ab.

Die Grenze zwischen reiner Online-Bezahlung und gewöhnlichen Bezahlung verschwimmt immer weiter. Umso mehr Händler, Geschäfte oder Veranstalter vor Ort auch die digitale Welt mit an die Kasse bringen, desto häufiger können Kunden ihren bevorzugten Zahlungsdienst mitnehmen.

Fazit – oft ohne Nachdenken bezahlen

Vielfach ist es heute schon so, dass Verbraucher Zahlungen tätigen, ohne darüber nachzudenken, ob sie nun digitale Anbieter oder normale Anbieter nutzen. Da viele Zahlungsanbieter automatisch mit dem Konto oder der Kreditkarte verknüpft sind, ist das ohnehin kein Problem. Zugleich werden die reinen Online-Zahlungsdienste zunehmend im stationären Handel akzeptiert, wodurch die Grenze absolut verschwimmt.