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Ein Norddeutscher wird vermutlich nur "Bahnhof" verstehen, wenn bei uns im Süden von der "Stoabruchweihnacht" die Rede ist. Jede Menge mundartliche Begriffe haben sich in Ostbayern, genau wie in vielen anderen Regionen Deutschlands, über die Jahrhunderte geprägt. Diese regionale Bindung macht unser Land erst liebens- und lebenswert. Schließlich geht es dabei nicht nur um leere Worte, sondern zum Beispiel um leckere, traditionelle Spezialitäten, die es so nur bei uns gibt.
Die unmittelbare Nachbarschaft zu Österreich spiegelt sich in ganz Bayern wider. Umso mehr gilt das für die barocke Stadt Passau, die direkt an der Grenze gelegen ist. Ihr Reichtum begründet sich durch ihre besondere Lage an drei Flüssen, der Donau, Inn und Ilz, und der Vielzahl an barocken Gebäuden. Bei einer Runde durch die Altstadt wird die Vielzahl von Baudenkmälern italienischer Baumeister deutlich. Auf dem rund neun Kilometer langen Rundweg kann man die historische Stadt bequem kennenlernen.
Bayerisch, Bayrisch, Bairisch oder Boarisch?
Schon so manche hitzige Diskussion ist entstanden, wenn es um die Benennung des Dialektes in Bayern geht. Je nach Region sind tatsächlich alle vier Schreibweisen richtig! Dank unserer Nähe zu Österreich sprechen wir gerne von bairisch-österreichischen Dialekten. Fest steht: Unsere Dialekte können auf eine über tausendjährige Entwicklung zurückblicken und sind dank der UNESCO sogar im Neuen Weltatlas zu bedrohten Sprachen eingetragen. Daher sollten wir sie bewusst und stolz auf unsere Mundart nutzen, um sie vor dem Aussterben zu bewahren.
Interessant ist es, sich auch mit anderen Dialekten zu beschäftigen. So gibt beispielsweise das Schwäbisch, das praktisch direkt vor unserer Haustür gesprochen wird, zeitweise (nicht nur) uns Ostbayern echte Rätsel auf. Es lohnt sich, auf Portalen für Mundarten und Bedeutungen zu schauen, um ein wenig mehr zu verstehen, wenn wir "ins deutsche Ausland" fahren. Man wird beim Stöbern viel Kurioses, Wissenswertes und Lustiges finden.
Mundart in unserer Kultur
Nicht nur im täglichen Sprachgebrauch erfreuen sich Dialekte auch bei der jungen Generation großer Beliebtheit. Künstler erkennen den sprachlichen Reichtum und benutzen ihn, um einen persönlichen Stil zu kreieren, der sich vom alltäglichen Einerlei des Mainstream abzuhebt. Eine Ikone der Wiener Musikszene, der Österreicher Voodoo Jürgens beweist mit seinem dritten Album „Wie die Nocht noch jung wor“, das Mundart weder altbacken noch langweilig sein muss. Die teilweise provokativen Songtexte des ehemaligen Konditors und Friedhofgärtners sind jedenfalls erfrischend anders.
Ob provokant-innovativ oder liebevoll-traditionell, unsere Dialekte machen unsere Kultur erst vielfältig. Ganz besonders jetzt in der Vorweihnachtszeit lieben Kinder und Erwachsene unsere lokalen Weihnachtstraditionen. Allerorts erstrahlen die Lichter der Weihnachtsmärkte, und der Duft nach Lebkuchen und Glühwein liegt in der Luft.
Apropos Weihnacht: Was ist denn nun eigentlich die "Stoabruchweihnacht"? Dieses lokale Ereignis in Büchlberg ist ein Muss für alle Menschen der Region. Am 2. Dezember wurde die „Stoabruchweihnacht“ feierlich eröffnet. Köstliche regionale Spezialitäten wie die Halbe-Meter-Wurst, Debrezinerstangerl und Honigmet warten darauf, vernascht zu werden. Dazu erwarten die Besucher wie immer vielseitige Attraktionen und Musik.
