Bibliothek, Unisport und Co.
Auf ins erste Semester: So gelingt der Studienstart

08.09.2023 | Stand 02.11.2023, 16:18 Uhr

Studierende sitzen auf einer Treppe - Wie organisiere ich meinen Uni-Stundenplan? Wer hier unsicher ist, findet Unterstützung bei Fachstudienberatungen oder den Fachschaften an der jeweiligen Hochschule. - Foto: Markus Hibbeler/dpa-tmn

Die Vorlesungen und Seminare, die Menschen und manchmal sogar die Stadt: In den ersten Wochen an der Uni ist vieles neu, ungewohnt und aufregend. Was Erstsemester dann wissen sollten.

Der Start ins Studium ist ein neuer Lebensabschnitt. Oft bedeutet der Wechsel vom Klassenzimmer in den Hörsaal ein ganz neues Umfeld und einen neuen Alltag - vor allem wenn man fürs Studium in eine neue Stadt zieht. Und dann muss man auch noch herausfinden, welche Seminare und Vorlesungen eigentlich dazugehören - und wie man sich nun am besten organisiert.

Wie kommt man also gut an, wo bekommt man Unterstützung, wenn es hakt - und wie findet man sich eigentlich auf dem Campus und in der Bibliothek zurecht? Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Wie kann ich meinen Studienalltag organisieren?

Eines steht ganz am Anfang: Sich einen Überblick über die Inhalte und Anforderungen des eigenen Studiengangs zu verschaffen. Schließlich muss man wissen, welche Kurse man eigentlich konkret belegen muss und welche Vorlesungen, Seminare, Tutorien und Co. im ersten Semester wichtig sind.

Aufschluss darüber geben in der Regel die jeweiligen Einführungsveranstaltungen zum Start des Semesters. Kompliziert erscheinen kann der neue Studienalltag dennoch. Matthias Anbuhl, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Studierendenwerks mit Sitz in Berlin, rät: „Bei Unklarheiten immer die Studienberatung oder die Fachstudienberatung beziehungsweise die Fachschaft an der jeweiligen Uni kontaktieren.“

Häufig bieten verschiedene Stellen auf dem Campus zudem Seminare und Kurse rund um die Selbstorganisation im Studium und zum Zeitmanagement an. Aus gutem Grund: „Oft übersehen Studierende, dass sie auch Pausen und Erholungszeiten einplanen müssen“, sagt Bettina Benirschke vom Studierenden Service Center (SSC) der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Und auch wenn es verlockend erscheint: Bevor man sich direkt etliche Zusatzangebote wie etwa freiwillige Sprachkurse in den Stundenplan packt, sollte man die eigenen Kapazitäten im Blick behalten. „Besser ist es, sich Zeit zu lassen und erst einmal im Uni-Alltag anzukommen“, rät Benirschke. In den ersten Wochen ist es sinnvoll, sich auf das eigentliche Studienfach zu konzentrieren, sich mit den Abläufen und Strukturen der Hochschule vertraut zu machen - und natürlich auch neue Freundschaften zu knüpfen.

Wie lerne ich überhaupt neue Leute kennen?

Neue Gesichter in den Vorlesungen und Seminaren, nicht selten ein neuer Wohnort - wer das erste Mal zur Uni geht, fragt sich womöglich: Wie finde ich jetzt nur möglichst schnell Anschluss?

Die gute Nachricht: An vielen Hochschulen gibt es Orientierungsveranstaltungen zu Semesterbeginn. Sie sind für Erstsemester eine gute Möglichkeit, andere Studierende kennenzulernen. „Meist gibt es auch Chatgruppen oder Foren, über die sich neue Studierende schnell vernetzen können“, sagt Matthias Anbuhl.

Ebenfalls sinnvoll: frühzeitig mit der jeweiligen Fachschaft Kontakt aufnehmen, um Infos rund um den ausgewählten Studiengang zu bekommen. „In einigen Fächern wie etwa Naturwissenschaften oder Sprachen gibt es Vorkurse“, erklärt Bettina Benirschke vom Studierenden Service Center (SSC) der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Solche Vorkurse sind ebenfalls gute Gelegenheiten, sich mit anderen in gleicher Lebenssituation auszutauschen.

Und in der Freizeit? Man kann sich an den Hochschulen in einer Vielzahl von Vereinen und studentischen Gruppen engagieren, beim Hochschulsport Kurse belegen oder in studentischen Theatergruppen mitmachen. Auch organisierte Ausflüge oder Stadtführungen sind keine Seltenheit. Infos und Termine finden sich etwa auf den Webseiten der Studierendenwerke oder der jeweiligen Fachschaften. Und auch viele Studierendenwohnheime organisieren Veranstaltungen zum gegenseitigen Kennenlernen.

Häufig gibt es auch Programme, die sich gezielt an internationale Studierende richten und ihnen den Einstieg ins Studium erleichtern.

Wie findet man sich auf dem Campus und in der Bibliothek zurecht?

Wo finde ich welches Buch, wo ist die Mensa - und wo findet eigentlich mein Seminar statt? Anfangs können einen solche Fragen ganz schön herausfordern. Empfehlenswert deshalb laut Anbuhl: an entsprechenden Orientierungsrundgängen teilnehmen. Viele Hochschulen bieten auch interaktive Karten und Apps an, die bei der Navigation auf dem Campus helfen. Die Universitätsbibliotheken haben oft spezifische Einführungsveranstaltungen im Programm.

Gut zu wissen für die Pause: Über die Angebote der Mensen und Cafeterien können sich Studierende auf der Homepage des jeweiligen Studierendenwerks informieren.

Welche Unterstützung finde ich wo?

Gut zu wissen für den Start: Es gibt eine Vielzahl von Unterstützungsprogrammen an den Hochschulen. Einige Unis bieten etwa Mentoring-Programme an. Erfahrene Studierende stehen Erstis dann als Mentoren zur Seite und geben Tipps für den Einstieg. Auch Tutorien und Lerngruppen für bestimmte Fächer werden häufig angeboten - und helfen fachlich weiter.

Erste Anlaufstellen bei Fragen rund um den Unialltag oder bei persönlichen Anliegen: die Studienberatung. Bei Problemen finanzieller Art kann oft die Sozialberatung der Studierendenwerke weiterhelfen - hier kann man Unterstützung rund um die Studienfinanzierung bekommen, zu Sozialleistungen oder anderen sozialen Themen.

Viele Hochschulen haben zudem Online-Plattformen, auf denen häufig gestellte Fragen beantwortet werden. „Zudem sind dort nützliche Infos rund ums Studium zu finden“, so Anbuhl.

Was tun, wenn einen die neue Situation überfordert?

„Das Gefühl, überfordert zu sein, ist besonders zu Beginn des Studiums, wenn alles neu und ungewohnt ist, normal“, sagt Anbuhl. Deshalb ist es wichtig, sich ausreichend Zeit für die Eingewöhnung zu nehmen.

Hält das Überforderungsgefühl an, sollten Studierende nicht zögern, professionelle Hilfe zu suchen, beispielsweise bei einer psychologischen Beratungsstelle. Infos über solche Stellen an den Hochschulen gib es in der Regel auf deren Webseite.

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