Berlin. Jochen Brühl, Vorsitzender des geschäftsführenden Vorstands des Dachverbandes Tafel Deutschland, fordert eine neue Politik für armutsbetroffene Menschen: „Wir können nicht auffangen, was der Staat nicht schafft.“
Die über 960 Tafeln im Land sind unverzichtbare Anlaufpunkte für Bedürftige. Werden sie momentan „überrannt“, hat die Armut also zuletzt dramatisch zugenommen?
Jochen Brühl: Die Tafeln unterstützen aktuell etwa zwei Millionen Menschen, so viele wie nie zuvor in unserer 30-jährigen Geschichte. Im vergangenen Jahr haben 32 Prozent der Tafeln einen Aufnahmestopp verhängt. Im...