Es gibt nicht viele deutsche Filme, die gut altern und ihren Platz im cineastischen Gedächtnis finden. Chris Kraus‘ „Vier Minuten“ (2006) gehört auf jeden Fall dazu. Auch nach achtzehn Jahren hat das Drama um eine sehr begabte und sehr wütende Pianistin hinter Gittern nichts an seiner Energie, Tiefe und Intensität eingebüßt.
Die junge Hannah Herzsprung spielte in ihrer ersten großen Kinorolle hier eine Frauenfigur, die ihren Schmerz, ihre traumatischen Erfahrungen, ihre unbändige Wut nicht herunterschluckte, sondern in impulsiven Gewaltausbrüchen und an den Klaviertasten ausagierte. In „15...