Polizei Rosenheim
Flüchtling schleust offenkundig Landsleute - Bundespolizei zweifelt an rein zufälliger Begegnung

22.04.2021 | Stand 20.09.2023, 23:36 Uhr

Rosenheim. Die Bundespolizei hat am Mittwoch (21. April) in einem Regionalzug kurz vor Rosenheim einen Syrer festgenommen. Gegen den Mann, der in Deutschland als Flüchtling anerkannt ist, wird wegen Schleuserei ermittelt. Er soll zwei Landsleute illegal über die Grenze gebracht haben.

In den frühen Abendstunden kontrollierten die Bundespolizisten die Insassen eines Zuges, der regelmäßig von Kufstein nach Rosenheim verkehrt. Dabei trafen sie auf zwei junge Männer, die ohne die erforderlichen Papiere unterwegs waren. Laut eigenen Angaben stammen sie ursprünglich aus Syrien. Nur wenige Sitzreihen weiter saß ebenfalls ein syrischer Staatsangehöriger, der sich mit einem deutschen Flüchtlingspass ordnungsgemäß ausweisen konnte. Er gab auf Nachfrage hin an, seine 17 und 19 Jahre alten Landsleute ganz zufällig am Kufsteiner Bahnhof getroffen zu haben. Rein zufällig hätten alle drei auch das gleiche Reiseziel gehabt. Weitere Nachfragen der Beamten erhärteten den Verdacht, dass der 25-Jährige, der in Saarbrücken gemeldet ist, die illegalen Einreiseversuche seiner Begleiter organisiert hat. Auf ihn kommt voraussichtlich schon bald ein Strafverfahren wegen Einschleusens von Ausländern zu. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen konnte er die Heimreise ins Saarland antreten. Dem älteren Geschleusten, der kein Interesse an Schutz in der Bundesrepublik bekundete, verweigerten die Bundespolizisten die Einreise. Er wurde der österreichischen Polizei überstellt. Der minderjährige Syrer wurde der Obhut des Rosenheimer Jugendamtes anvertraut.