Max Verstappen geht vom ersten Startplatz in den Großen Preis von Australien. Der Formel-1-Weltmeister hält die überraschend starken Mercedes-Fahrer auf Abstand. Der WM-Zweite erlebt ein Debakel.
Mit einem Lächeln stieg Max Verstappen aus seinem Red Bull und winkte entspannt den jubelnden Fans zu.
Ohne große Schwierigkeiten sicherte sich der Formel-1-Weltmeister am Samstag in Melbourne den ersten Startplatz für den Großen Preis von Australien und unterstrich seine Favoritenrolle für das Rennen am Sonntag (7.00 Uhr/Sky) mit einem fehlerfreien Auftritt. «Ich bin sehr glücklich mit dieser Runde und der Pole», sagte Verstappen, der bislang noch nie im traditionsreichen Albert Park gewinnen konnte.
In seinem Red Bull verdrängte der Titelverteidiger den Briten George Russell im Mercedes auf den zweiten Platz. Verstappen fuhr in 1:16,732 Minuten überlegen die schnellste Runde, Russell hatte 0,236 Sekunden Rückstand. Dritter wurde Rekordweltmeister Lewis Hamilton im zweiten Mercedes. Nico Hülkenberg schaffte es im Haas-Rennwagen auf Platz zehn.
Erst einmal Dritter
«Die letzte Runde war wirklich gut», sagte der 25 Jahre alte Verstappen zu seinem schnellsten Umlauf und gab das Ziel für den Grand Prix aus: «Ich habe hier schon mal auf dem Podium gestanden, würde aber gerne auf einer anderen Stufe stehen.»
Nur einmal schaffte es der Niederländer bislang als Dritter auf das Australien-Podest, nun soll es weiter nach oben gehen. 2015 hatte Verstappen mit gerade mal 17 Jahren als jüngster Formel-1-Fahrer der Geschichte sein Debüt auf dem traditionsreichen Kurs gegeben. Den bisher letzten Sieg für Red Bull in Melbourne holte Sebastian Vettel vor zwölf Jahren.
Vor dem dritten Saisonlauf führt Verstappen in der Gesamtwertung mit einem Punkt Vorsprung vor seinem Teamkollegen Sergio Perez. Beide konnten bislang jeweils einen Grand Prix für sich entscheiden. Perez hatte sich vor zwei Wochen in Saudi-Arabien noch Startplatz eins gesichert, schied in Melbourne bei der Zeitenjagd aber früh aus. Er rutschte wohl auch wegen Problemen der Motorbremse von der Strecke und muss ohne Rundenzeit von ganz hinten starten. «Es war wirklich schlecht, ein furchtbarer Tag», sagte der Mexikaner: «Es ist sehr schwierig, so in ein Rennen zu gehen. Ich hoffe, dass es die Probleme im Rennen nicht gibt. Für mich geht es nur um Schadensbegrenzung.»
Mercedes stark
Überraschend gut lief es hingegen für Mercedes. «Das haben wir nicht erwartet. Das Auto hat sich sehr lebendig angefühlt», sagte Russell. Gerne wäre er auf die Pole Position gefahren, sagte der 25-Jährige offen. Doch dafür war der zweimalige Weltmeister Verstappen zu stark. «Ich bin so glücklich», sagte auch der 38 Jahre alte Superstar Hamilton und ergänzte: «Das ist vollkommen unerwartet und ich bin sehr stolz auf das Team. Das ist ein Traum für uns. So nah bei Red Bull zu sein, das ist wirklich unglaublich.» Im Rennen dürfte es aber bedeutend schwerer werden, das Tempo von Verstappen mitzugehen.
Das gilt natürlich auch für Hülkenberg. Der einzig verbliebene Deutsche in der Motorsport-Königsklasse zeigte aber eine starke Qualifikation und sicherte sich einen Platz unter den Top Ten. «Ich bin zufrieden, auch wenn es am Ende nicht ganz ideal gelaufen ist», sagte der 35-Jährige: «Es war vielleicht ein bisschen mehr drin. Es hätte für den achten Platz reichen können.» Am Sonntag will der Nachfolger von Mick Schumacher bei Haas seine ersten WM-Zähler der Saison einfahren. «Punkte sind realistisch und möglich», sagte Hülkenberg.
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