Zwei Tote, fünf Verletzte
Todesopfer der Messerattacke im Zug sind 17-Jährige und 19-Jähriger

26.01.2023 | Stand 27.01.2023, 7:22 Uhr

−Foto: dpa

Bei den Todesopfern der Messerattacke in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg am Mittwoch handelt es sich um eine 17 Jahre alte Jugendliche und einen 19 Jahre alten Mann.



Das sagte Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) am Donnerstag in Kiel. Bei dem mutmaßlichen Angreifer handelt es sich um einen staatenlosen Palästinenser, wie sie bereits am Vortag mitteilte. Bei dem Angriff am Mittwoch wurden eine 17-Jährige und ein 19 Jahre alter Mann tödlich verletzt. „Die beiden jungen Leute kannten sich“, sagte die Ministerin. Beide stammten aus der Region.

Neuen Erkenntnissen zufolge wurden bei dem Angriff fünf Menschen und der Täter selbst verletzt. Zunächst war von sieben Verletzten die Rede gewesen. Drei Menschen seien noch im Krankenhaus, zwei davon wurden operiert, sagte Sütterlin-Waack. Zwei weitere Verletzte seien bereits wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden. Der Täter selbst wurde leicht verletzt.

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Nach dem tödlichen Messerangriff in einem Zug bei Brokstedt hat Sütterlin-Waack vor vorschnellen politischen Forderungen gewarnt. „Aufgrund des sehr dynamischen Tatverlaufs ist vieles unklar“, sagte sie. Ergebnisse einer Vernehmung des mutmaßlichen Täters gebe es noch nicht, so dass die Hintergründe noch unklar seien und man nichts zum Motiv sagen könne. „Auch ich habe viele Fragen“, sagte die Ministerin.

Mann galt nicht als Intensivtäter



Der mutmaßliche Täter galt nach Angaben der Staatsanwaltschaft nicht als Intensivtäter. Der 33-Jährige habe drei Vorstrafen gehabt, sagte Itzehoes Leitender Oberstaatsanwalt Carsten Ohlrogge. Zuvor hatte er in einer Sondersitzung des Innenausschusses bereits berichtet, dass der Mann unter anderem wegen einer gefährlichen Körperverletzung verurteilt worden war. Auffällig geworden war er aber in Nordrhein-Westfalen und Hamburg, in Schleswig-Holstein gab es den Ermittlern zufolge keine Verfahren gegen den Verdächtigen.

Der Mann ist nach Angaben der Ministerin Ende 2014 erstmals nach Deutschland eingereist. Ihm sei 2017 ein sogenannter subsidiärer Schutz gewährt. Im November 2021 sei ein Verfahren auf Rücknahme des subsidiären Schutzes eingeleitet worden. Wie dieses ausging, blieb zunächst unklar. Der 33-Jährige war noch kurz vor der Tat am Mittwoch in der Kieler Ausländerbehörde. Er habe eine Aufenthaltskarte beantragt, sagte Sütterlin-Waack. Von dort sei er zum Einwohnermeldeamt geschickt worden. Aus welchem Land der Mann damals im Jahr 2014 einreiste, konnten die Ermittler auch am Donnerstag nicht sagen.

Der 33-jährige mutmaßliche Täter ist am Donnerstag wegen zweifachen heimtückischen Mordes und vierfachen versuchten Totschlags in Untersuchungshaft genommen worden. Das teilte ein Sprecher der für die Ermittlungen zuständigen Staatsanwaltschaft in Itzehoe mit. Demnach entsprach der zuständige Haftrichter am Amtsgericht dem von der Behörde beantragten Haftbefehl gegen den Mann.

− dpa/afp


Das Alter der getöteten Jugendlichen korrigierte Sütterlin-Waack von 16 auf 17 Jahre.