Anfrage an Verkehrsministerium
„Sanierungsfall Deutschland“: Zahl maroder Autobahnen und Brücken steigt weiter

05.05.2024 | Stand 07.05.2024, 14:12 Uhr

Die Zahl der maroden Autobahnen steigt weiter, gibt das Verkehrsministerium auf Wagenknecht-Anfrage zu. Auch die A3 zwischen Deggendorf und Passau ist übersäht mit Schlaglöchern. − Foto: lai

Die Infrastruktur in Deutschland verfällt immer weiter, die Sanierung geht nicht schnell genug voran. Das geht aus einer Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage des Bündnisses Sarah Wagenknecht (BSW) hervor, aus dem das Redaktionsnetzwerk Deutschland (Sonntag) zitiert.



Demnach wurden bei der jüngsten Zustandserfassung 2021/22 insgesamt 7112 Kilometer Autobahnfahrstreifen als sanierungsbedürftig eingestuft. Bei der letzten Erfassung 2017/18 waren es noch 5797 Kilometer.

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Eine ähnliche Entwicklung gab es den Angaben zufolge im deutschen Schienennetz. Demnach stieg die Zahl der Bahnbrücken, die durch einen Neubau ersetzt werden müssen, trotz laufender Sanierungsarbeiten zwischen 2021 und 2023 von 1089 auf 1160. Der Umfang der dringend zu sanierenden Bahnstrecken wuchs in diesem Zeitraum laut RND von 17.529 auf 17.636 Kilometer.

500 Brücken in zwei Jahren saniert - 8000 sind nötig

Bei den Autobahnbrücken gab das Bundesverkehrsministerium demnach die Zahl der zu sanierenden Bauwerke weiterhin mit 8000 an - verwies aber gleichzeitig auf insgesamt 510 abgeschlossene Modernisierungen im Zeitraum zwischen 2021 und 2023.

BSW-Chefin Wagenknecht sagte dem RND, die deutsche Verkehrsinfrastruktur sei ein riesiger Sanierungsfall. „Ob Schienen, Brücken oder Straßen: Die Zahlen werden eher schlechter als besser. Das Sanierungstempo reicht nicht aus, um den Verfall zu stoppen“, betonte Wagenknecht. Sie warf der Ampelregierung vor, in den vergangenen beiden Jahren habe sich die Lage weiter verschlechtert. Die maßgebliche Schuld trage aber die Union. „CDU und CSU sind die Hauptverantwortlichen dafür, dass Straßen, Brücken und Schienen heruntergewirtschaftet wurden“, kritisierte Wagenknecht.

− dpa