„Gefährliche Terroristen“
Reichsbürger-Bedrohung: Lauterbach besorgt um seine Kinder

30.12.2022 | Stand 30.12.2022, 18:04 Uhr

−Symbolbild: Jörg Carstensen/dpa

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sorgt sich nach den Bedrohungen durch Reichsbürger um seine Kinder. „Ich bin zwar sehr gut geschützt. Aber es beeinflusst mein Leben, und ich bin besorgt um meine Kinder“, sagte der SPD-Politiker der „Rheinischen Post“.



Im April 2022 sollen „Reichsbürger“ Sprengstoffanschläge und die Entführung des Bundesgesundheitsministers geplant haben. Bei bundesweiten Durchsuchungen wurden seinerzeit vier Männer festgenommen.

Gefahr durch „Reichsbürger“ unterschätzt



Lauterbach sagte, er habe die Gefahr durch die „Reichsbürger“ anfangs unterschätzt. „Die Reichsbürger kannte ich vor ein paar Jahren noch gar nicht. Dann dachte ich, es seien ein paar harmlose Verrückte. Heute weiß ich, dass diese Leute gefährliche Terroristen sind, viele bewaffnet“, sagte der Minister.

„Reichsbürger“ erkennen die Bundesrepublik Deutschland nicht als Staat an. Sie erklären wahrheitswidrig, das historische Deutsche Reich bestehe bis heute fort. Die Anhänger negieren heutige demokratische und rechtsstaatliche Strukturen wie Parlament, Gesetze oder Gerichte. Steuern, Sozialabgaben oder Bußgelder wollen sie nicht zahlen.

Beschuldigter aus der Region



Bei einer Großrazzia in der Szene hatte die Bundesanwaltschaft am 7. Dezember insgesamt 25 Menschen festnehmen lassen. Darunter waren unter anderem zwei Männer aus Nieder- und Oberbayern, wie die Generalbundesanwaltschaft der Mediengruppe Bayern bestätigte.

Einer der Beschuldigten ist Maximilian E. (63), ein Ex-Bundeswehroberst aus dem Landkreis Freyung-Grafenau. Den Beschuldigten, darunter frühere Offiziere und Polizeibeamte sowie eine ehemalige AfD-Bundestagsabgeordnete, wird die Planung eines Staatsumsturzes vorgeworfen.

− dpa