Weiterhin „Hochkonsumland“
Neuer Suchtbericht: Deutsche trinken und rauchen weniger - aber noch immer zu viel

26.04.2023 | Stand 26.04.2023, 18:36 Uhr

Etwa 7,9 Millionen Deutsche konsumieren demnach Alkohol „in gesundheitlich riskanter Weise“, was einer Menge von einem bis zwei kleinen Gläsern Bier pro Tag entspricht. Bei den Themen Tabakprävention und Tabakkontrolle gehöre Deutschland im weltweiten Vergleich weiter zu den Schlusslichtern. −Symbolbild: dpa

Der Konsum von Tabak und Alkohol geht in Deutschland weiter zurück, liegt nach Einschätzung der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) aber weiter auf hohem Niveau. Im internationalen Vergleich sei die Bundesrepublik „Hochkonsumland“.



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Die Ausgaben für Tabakwaren reduzierten sich 2022 auf 27,1 Milliarden Euro - ein Minus von 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie aus dem „Jahrbuch Sucht 2023“ der DHS hervorgeht. Bei den Themen Tabakprävention und Tabakkontrolle gehöre Deutschland im weltweiten Vergleich allerdings weiter zu den Schlusslichtern, wie Experten in dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht betonen. Auch beim Alkohol bleibe Deutschland trotz Rückgängen nach wie vor im internationalen Vergleich ein „Hochkonsumland“.

Etwa 7,9 Millionen Deutsche konsumieren demnach Alkohol „in gesundheitlich riskanter Weise“, was einer Menge von einem bis zwei kleinen Gläsern Bier pro Tag entspricht. Alkoholverzicht könne Frauen ein Plus an Lebenszeit von mindestens 16 Jahren einbringen, bei Männern seien es mindestens 10 Jahre, zeigt der Bericht auf.

Umsatz-Anstieg im Glücksspielmarkt, insbesondere bei Sportwetten



Beim Glücksspielmarkt ist laut Suchtbericht ein Umsatz-Anstieg zu verzeichnen. Das sei insbesondere auf eine im Juli 2021 erfolgte Änderung des Glücksspielstaatsvertrags zurückzuführen, die Sportwetten bundesweit legalisierte. Spielbanken und Automaten hätten dagegen an Bedeutung verloren.

− dpa