24 Zivilisten getötet
Kiew: Moskau setzt nordkoreanische Raketen gegen zivile Ziele ein

22.02.2024 | Stand 22.02.2024, 13:40 Uhr

Wladimir Putin (r), Präsident von Russland, und Kim Jong Un, Machthaber von Nordkorea, geben sich während ihres Treffens die Hand. − Foto: Alexander Zemlianichenko/AP/dpa

Die Ukraine hat Russland den Einsatz nordkoreanischer Raketen bei tödlichen Angriffen auf zivile Ziele vorgeworfen.



Der ukrainische Geheimdienst (SBU) teilte am Donnerstag mit, es handele sich um ballistische Raketen vom Typ Hwasong-11. „Laut unserer Untersuchung haben die russischen Truppen mehr als 20 dieser nordkoreanischen Waffen auf die Ukraine abgefeuert“, hieß es in einer Mitteilung. Dabei seien mindestens 24 Zivilisten getötet und mehr als hundert verletzt worden.

Nach Angaben des SBU wurden die Raketen Ende Dezember bei einem Angriff auf die südliche Region Saporischschja sowie im Januar bei einem Angriff auf die Hauptstadt Kiew eingesetzt. Darüber hinaus habe Russland die Raketen in den Grenzregionen Donezk und Charkiw abgefeuert.

Mutmaßlicher Waffentransfer



Weiter erklärte der SBU, es seien „umfassende Maßnahmen im Gange, um alle Umstände der Verbrechen aufzuklären und die Täter vor Gericht zu bringen“, einschließlich der „logistischen Routen für die Waffenlieferungen“.

Das Weiße Haus in Washington hatte bereits Anfang Januar davor gewarnt, dass Nordkorea Russland mit Marschflugkörpern und Raketenwerfern versorgt habe, die bei Angriffen in der Ukraine eingesetzt worden seien. Fast 50 Länder hatten den mutmaßlichen Waffentransfer im Januar in einer Erklärung verurteilt, darunter die USA, Südkorea, Japan und europäische Staaten.

Pjöngjang und Moskau haben in den vergangenen Monaten ihre Beziehungen ausgebaut. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un war im September nach Russland gereist, um den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu treffen. Nun wird ein Gegenbesuch des Kreml-Chefs in dem international abgeschirmten asiatischen Staat erwartet. Experten vermuten, dass die zuletzt verstärkten nordkoreanischen Waffentests im Zusammenhang mit Russlands Krieg in der Ukraine stehen könnten.

− afp