Berlin
Keine Eile bei Kanzler-Porträt: Angela Merkel hat sich noch nicht für Maler entschieden

26.06.2023 | Stand 14.09.2023, 22:37 Uhr

−Foto: Sommer, dpa

Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat noch keine Entscheidung darüber getroffen, wer ihr Porträt für die Kanzlergalerie im Kanzleramt malt.

Dort können Besucher im Foyer des ersten Stocks die ehemaligen Kanzler Deutschlands bewundern – von Adenauer bis Schröder. Nur Angela Merkel fehlt noch.

Eilig hat es die Ende 2021 aus dem Amt geschiedene CDU-Politikerin offenbar nicht, an ihre alte Wirkungsstätte zurückzukehren. Das geht aus einer Anfrage unserer Zeitung hervor: „Es wurde noch keine Entscheidung getroffen, wer die Bundeskanzlerin a. D. porträtieren wird“, erklärte eine Sprecherin. „Mit einer zeitnahen Entscheidung ist nicht zu rechnen.“ Heißt: Der Platz links neben Gerhard Schröders goldgefärbtem Kopf wird wohl noch eine Weile frei bleiben.

Das Bild wird es geben



Auf ein Porträt verzichten wird Merkel allerdings nicht. In einem Interview 2021 sagte sie: „Das Bild wird es geben. Aber ich habe noch keine Entscheidung getroffen. Ich habe gelernt, dass es Kanzler gab, die das erst nach mehreren Jahren gemacht haben.“ Überhaupt hat erst Helmut Schmidt (SPD), Kanzler von 1974 bis 1982, die „Ahnengalerie“ ins Leben gerufen und dafür ein Porträt durch den nicht unumstrittenen Bernhard Heisig, der als DDR-Staatsmaler galt, anfertigen lassen. Helmut Kohl (CDU, 1982 bis 1998) wiederum ließ einen Schüler von Heisig, den Maler Albrecht Gehse, sein Porträt anfertigen. Es kam 2003 ins Kanzleramt – ohne feierliche Enthüllung durch den Altkanzler.

Schröder hatte es eiliger



Ganz anders lief es bei Schröder (SPD, 1998 bis 2005): Der bat seinen Freund Jörg Immendorff ihn zu malen – laut dem Maler bekam er den Auftrag vom Kanzler bereits im März 2000 in der georgischen Hauptstadt Tiflis. Das Bild war 2007 fertig, jedoch erst 2010 wurde es in der Kanzlergalerie aufgehängt. Schröder hatte es offenbar eilig – im Gegensatz zu Merkel.