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„Kein Elitenprojekt“: SPD-Chef Klingbeil warnt vor Klimaschutz als Projekt für Reiche

31.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:11 Uhr

Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil hat davor gewarnt, dass die Klimarettung zu einem Projekt für Reiche wird. „Der Klimaschutz darf kein Elitenprojekt für Leute mit Geld sein“, sagte er den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. −Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil hat davor gewarnt, dass die Klimarettung zu einem Projekt für Reiche wird. „Der Klimaschutz darf kein Elitenprojekt für Leute mit Geld sein“, sagte er den Zeitungen der Mediengruppe Bayern.





„Deshalb gibt es für uns zwei Messlatten, über die wir springen müssen: ambitionierter Klimaschutz, aber eben auch soziale Ausgewogenheit. Auch müssen die Menschen in den Metropolen aufpassen, über die im ländlichen Raum die Nase zu rümpfen, wenn sie aufs Auto setzen.“ Da wo er selbst herkomme, gebe es zum Auto keine Alternative. „Und das ist die Realität für sehr viele Menschen in Deutschland. Wir als SPD lassen nicht zu, dass Stadt gegen Land ausgespielt wird.“

Der SPD-Chef betonte, wie wichtig es sei, die Menschen mitzunehmen „auf dem ambitionierten Weg zur Klimaneutralität“. Die Debatte um die Heizungen habe gezeigt, „was passiert, wenn wir das nicht tun: Viele waren massiv verunsichert. Und deshalb war uns als SPD wichtig, dass wir im Koalitionsausschuss Klarheit schaffen.“

Klingbeil beschwichtigt bei Heizungsverbot



Er kritisierte, dass in den vergangenen Wochen der Eindruck entstanden sei, „nächstes Jahr kommt jemand von der Regierung und reißt den Leuten die Heizung raus. Das wird selbstverständlich nicht passieren. Richtig ist, dass wir ab 2024 beim Neubau auf Heizungen setzen, die zu mindestens 65 Prozent mit Erneuerbaren Energien betrieben werden. Es geht also erst mal um den Einbau von neuen Heizungen. Und wir sorgen dafür, dass der Heizungstausch in den nächsten Jahren so gestaltet wird, dass niemand überfordert wird. Es wird Übergangszeiten und soziale Abfederung geben.“