Bis zu 60.000 Euro Strafe
Italien will Herstellung und Verkauf von Laborfleisch verbieten

29.03.2023 | Stand 29.03.2023, 8:09 Uhr

Nur „echtes“ Fleisch erlaubt: Italien will die Herstellung und den Verkauf von Laborfleisch verbieten. −Symbolbild: dpa

Italien will die Herstellung und den Verkauf künstlich hergestellter Lebensmittel verbieten, insbesondere Fleisch aus dem Labor. Die Regierung in Rom beschloss am Dienstagabend einen entsprechenden Gesetzentwurf.



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Der Gesetzentwurf folge „dem Prinzip der Vorsicht“, erklärte Gesundheitsminister Orazio Schillaci. Nach seinen Worten gibt es „keinen wissenschaftlichen Beweis“, dass der Konsum von „synthetisch hergestellten Lebensmitteln keine schädlichen Auswirkungen“ habe. Ein Verstoß gegen das Verbot, das insbesondere die Herstellung von Fleisch im Labor auf der Basis von tierischen Stammzellen im Visier hat, hätte vor allem Geldstrafen von bis zu 60.000 Euro zur Folge. Das Parlament muss dem Gesetz noch zustimmen.

Italiens Landwirtschaftsvereinigung Coldiretti demonstrierte vor dem Regierungssitz in Rom und forderte ein „Nein zu synthetischem Essen“. Italien habe als europäischer Vorreiter bei Qualität und Sicherheit von Lebensmitteln die Pflicht, Unternehmen und Bürger zu schützen. Bisher gibt es in der EU noch keinen Antrag, solche Lebensmittel produzieren oder vermarkten zu dürfen.

Niederländische Wissenschaftler züchteten Fleischstück von ausgestorbenem Mammut



In den Niederlanden stellten Wissenschaftler derweil ein großes Fleischstück aus dem Fleisch des ausgestorbenen Wollhaar-Mammuts vor. Die in Australien ansässige Firma Vow präsentierte das im Labor gezüchtete Fleisch im Wissenschaftsmuseum in Amsterdam. Die Forscher identifizierten zunächst DNA-Sequenzen des Mammuts, nutzten Gene des Afrikanischen Elefanten zur Ergänzung und pflanzten das Ganze dann in Schafszellen ein.

Zum Essen sei das Fleisch derzeit nicht gedacht, erklärte die Firma - das über 4000 Jahre alte Protein des Mammuts müsse erst auf seine Lebensmitteltauglichkeit getestet werden.

− AFP